Das Tierstimmenarchiv des Museums für Naturkunde in Berlin
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Karl-Heinz Frommolt |
Das Heulen eines Wolfrudels, ein frühmorgendliches Vogelkonzert, der Gesang der Wale oder das Trommeln einer Wolfsspinne: Mit der Art und Weise, wie die Tierwelt von sich hören lässt, befasst sich die Bioakustik – eine Spezialdisziplin der Zoologie. Am Berliner Museum für Naturkunde existiert eine der drei weltweit größten Sammlungen mit ca. 120.000 Aufnahmen von Tierstimmen. Karl-Heinz Frommolt ist wissenschaftlicher Leiter dieses Archivs.
So vielfältig die Fauna kommuniziert, so unterschiedlich erzeugen die Tiere diese Laute. Viele Wirbeltiere modulieren mit dem Luftstrom in einem Kehlkopf ihre Stimme, wie eben auch der Mensch. Es gibt aber auch andere Mechanismen: Insekten etwa produzieren Schall, indem sie Körperteile aneinanderreiben: So entsteht beispielsweise das für Grillen typische Zirpen. Eine erstaunliche Variabilität legen Vögel an den Tag, die auch den Gesang fremder Arten in ihr eigenes Repertoire einbauen. Der in Australien beheimatete Leierschwanz besitzt ein so ausgeprägtes Stimmorgan, dass er auch Geräusche aus der menschlichen Zivilisation täuschend echt nachahmen kann, wie etwa das Surren einer Kamera oder eine Alarmanlage.
Nützlich erweist sich das Tierstimmenarchiv beispielsweise für die Verhaltensforschung, wenn Biologen in Playback-Experimenten untersuchen, wie Tiere auf bestimmte Laute reagieren. Es wird für künstlerische Zwecke sowie natürlich für Bildung genutzt und zuletzt auch, um durch das automatische Erkennen von Arten zum Monitoring der Biodiversität beizutragen.
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Transkript
Shownotes
Glossar
Museum für Naturkunde (Berlin) – Wikipedia
Tierstimmenarchiv
Schellackplatte – Wikipedia
Phonographenwalze – Wikipedia
Tonspur – Wikipedia
Magnetaufzeichnung – Wikipedia
Bioakustik – Wikipedia
Feldgrille – Wikipedia
Trommelwolf – Wikipedia
Schwimmblase – Wikipedia
Weißrückenspecht – Wikipedia
Kabeljau – Wikipedia
Knurrhähne – Wikipedia
Buckelwal – Wikipedia
Leierschwänze – Wikipedia
Attenborough: Der erstaunliche Leierschwanz singt wie eine Kettensäge
Zwergfledermaus – Wikipedia
Mückenfledermaus – Wikipedia
Elefanten – Wikipedia
Waldkauz – Wikipedia
Rotfuchs – Wikipedia
Macaulay Library – A scientific archive for research, education, and conservation, powered by you
British wildlife recordings - Environment and nature | British Library - Sounds
xeno-canto :: Vogelstimmen aus aller Welt teilen
Erdmännchen – Wikipedia
Drongo trickst Erdmännchen aus | Africa | BBC Earth
Neuronales Netz – Wikipedia
Maschinelles Lernen – Wikipedia
Mustererkennung – Wikipedia
Triangulation (Messtechnik) – Wikipedia
Waldschnepfe – Wikipedia
Wachtelkönig – Wikipedia
Sensornetz – Wikipedia
Goldammer – Wikipedia
Spektrogramm – Wikipedia
Kantendetektion – Wikipedia
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Sehr interessant, danke! Als kleine Ergänzung: Es gab vor kurzem bei einem BBC-Podcast einen kurzen Bericht zum „schwarzen Trommler“ (black drum), einem Fisch der ziemlich abgefahrene Trommellaute von sich gibt. Aus den Metadaten konnte ich die genaue Datei leider nicht mehr finden, aber ich glaube es war in dieser Episode von inside science:
https://www.bbc.co.uk/programmes/m00154hb
Das äh war äh ja äh eine äh ziemlich äh anstrengende äh Episode. Trotzdem äh danke äh dafür.
An die Beos musste ich auch gleich denken.. vor 30-40 Jahren (schnüff, ich bin so alt) war ich mit meiner Oma oft im Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe und wir wurden jedes Mal von einem Beo mit einem fröhlichen „Eins Drei! Eins Drei!“ begrüßt :-)