Das deutsche Schulsystem im Wandel der Zeit und vor neuen Herausforderungen
„Wir dürfen nicht auf dem Rücken unserer Kinder herumexperimentieren!“ Nur vordergründig signalisieren Sätze dieser Art verantwortliches Handeln im schulischen Alltag. Wenn man etwas genauer hinschaut - wie unsere Gesprächspartnerin Lisa Rosa es tut - kann man solche Sätze schnell als Ausflüchte entlarven. Hinter denen man sich gut verstecken kann, wenn man nicht wirklich etwas verbessern will. Sätze wie diese sind der Grund dafür, dass sich Schule und Lernen seit vielen Jahrzehnten nicht entscheidend verändert haben.
So begeben wir uns in dieser Folge auf eine Reise durch unser Schulsystem und seine Geschichte. Wir tun das gemeinsam mit Lisa Rosa: Sie war 20 Jahre lang selbst Lehrerin (an einer Gesamtschule in Berlin und an einem Gymnasium in Hamburg). Seit 2005 arbeitet sie in der Unterrichtsentwicklung am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg. Wir reden über optimale Lerngrößen, über den Mut, Innovationen in die Schule zu bringen, über ein neues Lehrerbild, über die Experimentierhaltung, die so oft fehlt, über belehrendes Lernen und über Projektlernen, über Open Education Resources und vor allem darüber, was es bedeutet, digitale Medien ins schulische Lernen und Lehren sinnvoll zu integrieren.
Verwandte Episoden
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Transkript
Shownotes
Glossar
- Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg
- Geschichtsdidaktik
- Jörn Rüsen
- Allgemein bildende Pflichtschule
- Alexander von Humboldt
- Aufklärung
- Andreas Schleicher
- Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
- Digital Literacy
- Unter den Talaren – Muff von 1000 Jahren
- Anja Reschke
- Schule: Lasst die Lehrer in Ruhe!
- John Dewey
- Rolf Robischon
- 4K-Modell des Lernens
- Mykologie
- Daten
- Information
- Wissen
- 1984
- Tim Berners-Lee
- Open Educational Resources
- Jöran Muuß-Merholz
- Bring your own device (BYOD)
- edchat
- Kristin Narr
- John Hattie
- Philippe Wampfler
- Harold Jarche
- Working and Learning Out Loud
- EduCamps in Deutschland
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Pingback: Durchgehört | GI Tel Aviv
Sehr interessante Folge mit sympathischem Gast!
An einer Stelle spricht Lisa Rosa über das Lernen mit selbstgesuchten Zielen und Präsentationsformen und beschreibt ihr Bemühen das Material und die Voraussetzungen zu schaffen, damit die Schüler ihre Ziele erreichen können. Dabei geht es manchmal chaotisch zu und im Ausblick meint die Interviewte das ließe sich mit der richtigen Projektmethodologie verbessern. Ich habe die verlinkten Artikel zu Dewey und Robinschon gelesen, aber mir fehlt immer noch die Vorstellung wie das konkret geht.
Ich persönlich fände es gut, wenn die Kultur der Schule insbesondere der Umgang im Kollegium sich auch an den 4K orientieren würde. Den Ansatz die Schule durch ein verändertes Arbeitszeitmodell weiterzuentwickeln finde ich sympathisch. Ich fände es auch gut, wenn die Arbeitszimmer der LehrerInnen in der Schule wären und zu Hause.
Allerdings kenne ich keine Partei in keinem Bundesland, die an der Grundstruktur wirklich etwas ändern möchte.
Danke für die Frage. Auch mich würde interessieren, was gute Quellen wären, die den Projektunterricht, wie in der Folge beschrieben, darstellen.
Hilfreich waren die Literaturangaben im Wikipedia-Artikel. Konkret hier http://www.fachportal-paedagogik.de/fis_bildung/suche/fis_set.html?FId=765203 Sehr gute Zusammenfassung – nicht nur Dewey. Was man aus Deweys Ideen dann für den eigenen Unterricht übernimmt und umsetzt, ist dann kreative Eigenleistung.
Pingback: „Schule und das Lernen in der digitalen Welt“ – Felix Schaumburg
Tolle Folge. Lehrbücher finde ich in vielen Bereichen dennoch ein schönes Mittel. Sie haben gewisse Stärken, die ich bei digitalen Medien vermisse. Ich kann sie unterwegs offline lesen, einfach Notizen machen, Textteile und Seiten auf unterschiedliche Weise markieren (Büroklammern, Blattecken knicken, Textmarker, Notizen dazuschreiben). Ich finde das durchblättern in Büchern/Heften schneller und angenehmer als am Computer, vor allem kann man mehrere gerade wichtige Seiten quasi parallel bereithalten (Mehrere Finger in den Seiten oder Zettel o.ä.). Es dauert viel länger, bis ich in einem PDF mit mglw. mehreren hundert Seiten vor- und zurückgesprungen bin und es ist deutlich unkomfortabler. Gerade für Schule und Uni ist mir Papier folglich deutlich lieber als eine Datei. Das beste wäre natürlich, man hätte beides parallel, d. h. neben dem Lehrbuch auch gleich eine digitale Kopie mit dabei. Ist leider bei vielen Verlagen kein Standard. Gruß, Dirk.
Pingback: OER, oder: Wenn man mitten im Wald ist | schneeschmelze | texte
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Sehr interessant wären Pro-Argumente für gestufte Schulsysteme zu erfahren. Davon gibt es mit Sicherheit welche, denn alleine mit Systemträgheit lässt es sich wohl nicht begründen, dass in Bundesländern mit Überzeugung daran festgehalten wird.
Pingback: Newsletter September 2017 | Navelbrush bloggt. Bildungspolitisch.
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Link zum erwähnten NDR-Beitrag von Anja Reschke auf Youtube, da nicht in den Shownotes: https://www.youtube.com/watch?v=Ew8frW54XGU