FG095 Federated Secure Computing

Offene Software-Werkzeuge zur Forschung an privaten Daten ohne Aufgabe der Privatsphäre

Hendrik Ballhausen
Hendrik Ballhausen

Medizinische Erkenntnis durch Auswertung von Patientendaten aus verschiedenen Quellen – oder Schutz sensibler, persönlicher Informationen vor Weitergabe an Dritte: Das sind zwei berechtigte Anliegen, die meist nur schwer unter einen Hut zu bekommen sind. Der Weg, alle relevanten Daten in einen Topf zu werfen und auszuwerten, ist oft aus rechtlichen Gründen verbaut.

Doch es gibt eine Alternative, die den Konflikt zwischen Kollaboration und Datenschutz auflösen kann. Das Federated Secure Computing genannte Verfahren setzt darauf, dass die Daten quasi ihren Heimathafen gar nicht verlassen. Wenn etwa mehrere Forschungseinrichtungen ihre jeweiligen Datenbestände analysieren, tun sie das für sich parallel auf dieselbe Methode und führen dann ihre Ergebnisse zusammen. Das ist kryptografisch abgesichert, so dass sich keine Rückschlüsse auf einzelne Originaldaten ziehen lassen. Und die Resultate sind im Endeffekt genauso gut wie bei einer gemeinsamen Datenbasis.

Hendrik Ballhausen von der Ludwig-Maximilians-Universität München ist einer der Köpfe dieses innovativen Projekts, das vom Stifterverband im Rahmen der Initiative „Wirkung hoch 100“ gefördert wird. Die zugrunde liegenden mathematischen Verfahren gibt es schon seit den 1970er-Jahren. Neu ist der Open-Source-Ansatz, dieses verteilte Rechnen in schlanke, effiziente Anwendungen zu verpacken, um zum Beispiel Korrelationen in Daten zu erkennen. Dies nutzt nicht nur der medizinischen Forschung, sondern könnte etwa auch in der Wirtschaft zur Erstellung von Branchen-Benchmarks dienen – wenn Unternehmen, die miteinander im Wettbewerb stehen, ihre Daten einfließen lassen, ohne sie aus der Hand zu geben.

Kurze Unterbrechung

Manchmal hilft die beste Planung nicht. Da platzen unvorhergesehen einige Aufnahme-Termine und dann kann es schon mal eng werden im Veröffentlichungsplan. Alle Hörerinnen und Hörer, die in diesen Tagen auf eine neue Folge warten, müssen sich noch ein wenig gedulden. Doch Anfang Mai geht’s weiter mit neuen, spannenden Themen und Gesprächspartnern. Und dann wieder so regelmäßig wie wir uns das selbst auch wünschen. Bis dahin: Genießt den Frühling!

Willkommen

Das ist unsere neue Website für das Podcast-Projekt „Forschergeist“, der sich derzeit noch in der Vorbereitungsphase befindet. Konkret bedeutet dies, dass wir dabei sind, die ersten Sendungen aufzunehmen und für die Veröffentlichung hier vorzubereiten.

Noch etwas Geduld. In wenigen Wochen werden wir mit unserem Angebot starten und die ersten Gespräche zum Download und Podcast-Abonnement anbieten.