Über die Ästhetik der modernen Produktwelt in der islamischen Welt

Waren mit explizit christlichem Bezug findet man in deutschen Kaufhäusern keine. Deswegen mag in den Augen des säkularisierten Westens die Kultur islamischer Länder so fremdartig wirken, denn dort ist die Produktgestaltung stark mit Religiosität und moralischen Vorstellungen durchflochten. Eines der auffälligsten Beispiele dafür: eine Barbie-Puppe mit Verschleierungs-Outfit. Doch wer genauer hinschaut, entdeckt im Orient eine schillernde Warenwelt, in der es nicht die ganze Zeit um Entsagung geht und an der die Globalisierung keineswegs spurlos vorübergegangen ist.
Die Islamwissenschaftlerin Dr. Alina Kokoschka beschäftigt sich in ihrer Forschung mit der Rolle von Dingen des Alltags in islamisch geprägten Ländern. Auf ihren Reisen durch Syrien, den Libanon und in die Türkei hat sie viele Beispiele für Konsumgegenstände gesammelt. Es sind Waren, die als „made for Muslims“ auch im Design eine soziale Funktion besitzen. Mode kann zum Beispiel traditionalistisch sein – oder aber fast subversiv, wenn ein Hijab mit opulenten Mustern bedruckt ist und damit gerade ins Auge sticht.
Kokoschka ist Postdoctoral Research Fellow an der Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies. Aus ihrer Dissertation ist das Web-Projekt „Hawass“ entstanden, das die Ästhetik des zeitgenössischen Islams in Bildern zeigt – von Plakaten über Spielzeug und Küchengeschirr bis hin zu Verpackungen, Schildern und urbanen Szenen. Die Online-Plattform soll auch qualitative Feldforschung transparent machen, indem sie für die Forschungsobjekte einen virtuellen Showroom schafft und im Sinne von Open Science zum Austausch mit anderen Wissenschaftlern einlädt. Alina Kokoschka wurde für „Hawass“ mit einem Fellowship im Programm „Freies Wissen“ von Stifterverband und Wikimedia Deutschland gefördert.
Sie möchten diese Ausgabe von Forschergeist anderen empfehlen? Hier können Sie sich ein einfaches PDF mit einer Inhaltsangabe der Sendung herunterladen und diese dann für ein schwarzes Brett ausdrucken oder auch per E-Mail weiterleiten.

Transkript
Shownotes
Glossar
Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies
Exzellenzinitiative – Wikipedia
Islamwissenschaft – Wikipedia
Islam – Wikipedia
Muslim – Wikipedia
Mohammed – Wikipedia
Bilderverbot – Wikipedia
Koran – Wikipedia
Sunna – Wikipedia
Fatwa – Wikipedia
Salman Rushdie – Wikipedia
Scharia – Wikipedia
Zehn Gebote – Wikipedia
Kaaba – Wikipedia
Barbie – Wikipedia
Miswāk – Wikipedia
Schia – Wikipedia
Sunniten – Wikipedia
Dhū l-faqār – Wikipedia
Kalligrafie – Wikipedia
Halāl – Wikipedia
Veganismus – Wikipedia
Jüdische Speisegesetze – Wikipedia
Herz (Symbol) – Wikipedia
iBook – Wikipedia
Harem – Wikipedia
Tausendundeine Nacht – Wikipedia
Schleier – Wikipedia
Burkini – Wikipedia
Tunika – Wikipedia
Hawass

This work is licensed under a Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International License
Hallo,
eine durchaus interessante Folge zu einem Thema, über das ich bis dato nichts wusste (und auch zugeben muss, ein Thema, das mich nicht über die Maßen interessiert). Aber trotzdem eine Folge mit einer interessanten Wissenschaftlerin, welche diese Thematik auch sehr gut präsentieren konnte. Somit auch vielen Dank für diese Folge, nach deren Hören ich sagen kann, dass die Zeit keineswegs verschwendet ist.
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben!
Ein super interessantes Thema. Ich habe auch das Buch von Alina gelesen. Ich denke, dass man sich mehr auf der marxistischen Entwicklung des Begriffs *Warenästhetik* hätte beziehen können.
Ich finde es auch schade, dass man im gesamten Internet keine E-Mail von Alina finden kann. I