Barbara Lenz
Nein Internet hat man auch nicht gebraucht. Ich habe das alles mitgemacht. Und von daher wäre das einfach eine naive Art und Weise, an dieses Thema heran zu gehen. Also haben wir uns ein Konzept gemacht, wie kriegen wir erst mal raus gewissermaßen, welche Themen jetzt schon von denen, die sich damit beschäftigen, diskutiert werden. Wie kriegen wir raus, wie sich Menschen dieses autonome Fahren oder das autonome Fahrzeug vorstellen, welche Erwartungen sie daran knüpfen und wie können wir diese Menschen stärker beschreiben, indem wir sie bestimmten Gruppen zuordnen. Die zunächst vielleicht relativ simpel sind. Jüngere, Ältere, gebildete, weniger gebildete, aber um gewissermaßen dieses Thema, was bedeutet überhaupt Akzeptanz von etwas, was es noch nicht gibt, wie kann man das beschreiben, welche Faktoren sind relevant, damit Menschen sich eher positiv damit auseinandersetzen oder eher Ängste oder Sorgen haben im Zusammenhang mit dieser neuen Technologie. Und das wurde dann quasi empirisch abgearbeitet, über Befragungen, Fokusgruppen usw. Das heißt es hat dann jede Kleingruppe so ihr eigenes Forschungskonzept gehabt und dieses Forschungskonzept und vor allem die Ergebnisse sind jetzt dokumentiert, unter anderem in diesem Buch, aber auch auf Konferenzen, werden Vorträge gehalten, Poster gezeigt usw. und eben mit Kollegen vor allem auch in den USA, die an ähnlichen Fragestellungen arbeiten, diskutiert. Zusätzlich dazu haben wir mit den Experten, die wir eingeladen hatten so eine Art Lastenheft vereinbart, wo wir gesagt haben, das sind Fragestellungen, von denen wir uns vorstellen, dass sie diese Fragestellungen in einer Expertise, die letztendlich in einer schriftlichen Aufbereitung besteht, die sie dort beantworten können. Haben uns dann auf dieses, ich nenne das jetzt mal, Lastenheft geeinigt und dazu haben die dann auch eine Expertise geschrieben, formuliert. Und das wird dann zusammengefasst in diesem Buch, und dieses Buch ist nicht das Ende der Forschung, aber ich glaube wir schaffen es in diesem Buch, ganz wichtige Fragen im Zusammenhang mit autonomen Fahren, die über die reine Technik des autonomen Fahrens hinausgeht wirklich zu adressieren, und auch von unterschiedlichen Seiten zu beleuchten. Und da kommt dann auch dieser Punkt, autonomes Fahren, jetzt das was wirklich das technische des Fahrzeugs antrifft, das machen ohnehin Unternehmen besser. Die haben mehr Ressourcen, um das umzusetzen und die haben ja auch diese technische Erfahrungen, das technische Know-how, um dann tatsächlich sein Fahrzeug zu machen. Das kann unmöglich Ziel eines solchen Projektes sein, dass wir etwas machen, was unmittelbar dann in dieses Fahrzeug eingeht. Das wäre irgendwie ganz eigenartig.
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Schöne Folge! Nun habe ich aber doch nochmal eine allgemeine Frage. Wer zur Hölle hat diese tolle Intromusik/Soundcollage gemacht? Ich kann mich daran garnicht satthören. Die ist so schön kraftvoll ohne dabei irgendwie aufgesetzt pathetisch zu sein. Sie transportiert das Thema unbeschreiblich gut.
Also! Raus mit der Sprache, wer hat das gemacht?
Danke für das Lob. Die Musik hat Florian Erlbeck komponiert: http://www.florianerlbeck.de/music/forschergeist. Da kannst Du das Intro und Outro in Endlosschleife hören…
Danke für diese Folge, ein schönes Thema.
Jedoch störe ich mich nach wie vor an der Terminologie.
Irgendwie komme ich mit dem Begriff „autonomes Fahren“ nicht klar.
Nimmt man den Begriff „autonomes Fahrzeug“, erscheint das zwar (zunächst) sinnvoll, aber für mich ist das eben nicht auf die Aktion des Fahrens übertragbar. Denn nimmt man die Wortbedeutung der Autonomie, so wird ziemlich schnell klar, dass wir derzeit „autonomes Fahren“ betreiben. Das Fahren mit einem „autonomen Fahrzeug“ nimmt die Autonomie von mir als Fahrer und macht mich zum Passagier. Es handelt sich dann also um das genaue Gegenteil von autonomen Fahren. Es sei denn wir beschreiben die Dinge nicht aus der Sicht der Menschen. ;-)
Warum ist für mich auch der Begriff „autonomes Fahrzeug“ nur zunächst (mittelfristig) sinnvoll? Weil wahrscheinlich davon auszugehen ist, das automatisierter Verkehr allenfalls übergangsweise und ansatzweise mit autonomen Fahrzeugen umgesetzt werden wird. Vielmehr ist doch davon auszugehen, dass neben der fahrzeugeigenen Sensorik noch unzählige andere Faktoren die Aktion eines voll automatisierten Fahrzeugs beeinflussen wird. Beispielsweise die Sensorik unzähliger anderer Fahrzeuge, die Verkehrsdaten generell, die Wetterdaten, die Fernabschaltung bei nicht bezahlter Steuer/Versicherung ;-), die Priorität des Fahrzeugs, etc.
In wie weit ist überhaupt langfristig davon auszugehen, dass die Fahrzeuge selbst noch die entscheidungstreffenden Einheiten sind, sollte automatisierter Verkehr tatsächlich einmal im großen Stile Einzug erhalten?
Ein toller Podcast, aber ich vermisse die Thematisierung des eigenen Auto als Aufbewahrungsmittel.
Zum Beispiel wenn mehrere Ziele hat aber einige Sachen nur an einem Ziel benötigt.
Evtl. sollte man Schliessfachanlagen planen um dieses zu kompensieren.
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Hallo,
ein sehr sehr interessanter Podcast und vielen Dank für diesen und die gesamte Sendereihe!
Zwei kurze Anmerkungen:
1) Der Link oben zum Forschungsprojekt Ladenburg hat sich geändert und den könnte man bei Gelegenheit mal anpassen.
2) An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir gewünscht, dass neben den im Projekt behandelten Fragestellungen (z.B. rechtliche / ethische Fragen rund um das autonome Fahren / autonome Fahrzeuge) noch mehr auf die Antworten des Projektes auf diese Fragestellungen eingegangen worden wäre. Zusätzlich hätte ich auch noch einen „Experten-Ausblick“ wann ist es denn „realistischerweise“ soweit gewünscht bzw. welche Probleme müssen konkret noch abgearbeitet werden um aus Ideen Realität werden zu lassen.
Aber jetzt lese ich mir erstmal die Exposés durch und finde dort bestimmt Antworten auf 2) und insofern hat der Podcast als „Teaser“ vielleicht auch exakt seine Aufgabe erfüllt ;-).
Danke und gern mehr davon!
Danke für den Hinweis. Der Link ist gefixt.
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