Über die Entwicklung der Vulkanforschung und die Auswirkungen von Ausbrüchen auf das Klima
Hans-Ulrich Schmincke |
Vor 11.000 Jahren kam es in der Eifel zu einer gewaltigen Eruption: Der Ausbruch des Vulkans, an dessen Stelle sich inzwischen der Laacher See befindet, verwüstete weite Landstriche. Eine Lawine aus glühender Lava wälzte sich zu Tal und türmte sich zu einem hundert Meter hohen Damm, der den Mittelrhein in einem Gebiet vom heutigen Koblenz bis nach Mainz zu einem See aufstaute.
Auch wenn gerne das Gegenteil behauptet wird, weil die Eifel-Vulkane alle scheinbar friedlich ruhen: Ganz erloschen sind die vulkanischen Aktivitäten in Westdeutschland keineswegs, so Hans-Ulrich Schmincke. Er gilt als einer der weltweit führenden Vulkanologen. Zunächst in den USA und dann als Professor an den Universitäten in Bochum und Kiel hat er sich von 1969 bis zu seiner Emeritierung 2003 diesem Forschungsgebiet intensiv gewidmet.
Der Vulkanismus, bei dem geschmolzenes Gestein aus den heißen Erdinneren an die Oberfläche aufsteigt, ist ein vielschichtiges Thema. Zum Beispiel gibt es Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung des hochgedrückten Materials, und dies wiederum entscheidet über die Art des Ausbruchs. Schmincke (Jahrgang 1937) berichtet auch von seinen wissenschaftlichen Reisen, die ihn nicht nur zu den jetzt mit Wasser gefüllten Kratern in der Westeifel geführt haben, den „Maaren“. Auf Hawaii und den Kanarischen Inseln etwa hat er aktive Vulkane vor Ort untersucht. Und er erzählt von der ohrenbetäubenden Erfahrung, wenn man einen frischen Lavastrom aus der Nähe beobachtet – einem Lärm, als würde man neben einem Düsenjet stehen.
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Transkript
Shownotes
Glossar
- Paläoökologie – Wikipedia
- Sedimente und Sedimentgesteine – Wikipedia
- Doppelhelix – Wikipedia
- Limnologie – Wikipedia
- Basalt – Wikipedia
- Johns Hopkins University – Wikipedia
- Ruhr-Universität Bochum – Wikipedia
- Mario Savio – Wikipedia
- Vulkanausbruch auf La Palma 1949 – Wikipedia
- Geothermie – Wikipedia
- Magma – Wikipedia
- Fraktionierte Kristallisation (Petrologie) – Wikipedia
- Magmatische Differentiation – Wikipedia
- Laacher See – Wikipedia
- Vesuv – Wikipedia
- Rudolf Mößbauer – Wikipedia
- Neuwieder Becken – Wikipedia
- Plattentektonik – Wikipedia
- Alfred Wegener – Wikipedia
- Paläomagnetismus – Wikipedia
- Plume (Geologie) – Wikipedia
- Subduktion – Wikipedia
- Fuji (Vulkan) – Wikipedia
- Mount St. Helens – Wikipedia
- Pinatubo – Wikipedia
- Erdmantel – Wikipedia
- Erdkruste – Wikipedia
- Metamorphes Gestein – Wikipedia
- Olivingruppe – Wikipedia
- Kimberlit – Wikipedia
- Schlacken- und Aschenkegel – Wikipedia
- Maar – Wikipedia
- Pazifischer Feuerring – Wikipedia
- Andesit – Wikipedia
- Lithosphäre – Wikipedia
- Paläozoikum – Wikipedia
- Hawaiian Volcano Observatory – Wikipedia
- Kīlauea – Wikipedia
- Schwefel – Wikipedia
- Cumbre Vieja – Wikipedia
- Radiokarbonmethode – Wikipedia
- Elektronenmikroskop – Wikipedia
- Lava – Wikipedia
- Vulkanausbruch auf La Palma 2021 – Wikipedia
- Ätna – Wikipedia
- Stromboli – Wikipedia
- Sakurajima – Wikipedia
- Merapi (Java) – Wikipedia
- Pyroklastischer Strom – Wikipedia
- Ausbruch des Eyjafjallajökull 2010 – Wikipedia
- Ausbruch im Krýsuvík-Vulkansystem – Wikipedia
- Vulkanausbruch des Hunga Tonga 2022 – Wikipedia
- Vulkanische Asche – Wikipedia
- Troposphäre – Wikipedia
- Stratosphäre – Wikipedia
- Jetstream – Wikipedia
- El Chichón – Wikipedia
- Plinianische Eruption – Wikipedia
- Tambora – Wikipedia
- Santorin – Wikipedia
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Zu dem Thema Schwefel in der Stratosphäre kann ich von Neal Stephenson „Terminal Shock“ empfehlen. Das handelt (in einer nicht zu weit entfnernten, sehr heißen Zukunft) von jemandem, der damit die (Durchschnitts-)Temperaturen wieder senken will. Und weil die Auswirkungen lokal sehr unterschiedlich sein können, ist damit nicht die ganze Welt einverstanden.
Danke für diese Folge.
Was war das denn, Interviewpartner für fortgeschrittene Podcaster? Das war ja anstrengender, als Flöhe hüten. Ständig musste Herr Schmincke im Zaum gehalten werden, nicht noch mehr in Geschichten abzudriften. Das war ja mehr „(Ur)Großvater erzählt von der Zeit an der Uni“ als Vulkanologie, als ob man sich mit Abe Simpson unterhält. Wurde überhaupt irgendeine Frage direkt ohne zusätzliche Ausschweifungen beantwortet? Sei es die Anfänge, die urplötzlich in USA stattfanden (wieso?) oder die Studiengebiete, in denen man sich mit Vulkanen beschäftigt (es wurden zwei genannt, bevor erstmal wieder in eine Geschichte abgedriftet wurde). Und wieso können Vulkane nicht kategorisiert werden? Stimmt doch gar nicht: https://de.wikipedia.org/wiki/Vulkan#Vulkantypen_und_Bezeichnungen . Stattdessen findet die Kategorisierung nur danach statt, was sich nach Ausbrüchen drumherum ablagert? Das klingt ja, als wenn ich KFZ nur danach einteile, was hinten rauskommt, macht für mich überhaupt keinen Sinn.
Und Vulkanologen sind sehr vorsichtig und dann zwei Stories, wo er nur knapp und ein Student gar nicht der Lava entkommt und sogar ins Krankenhaus musste? Da passt ja wohl irgendwas nicht. Außerdem schien er echt nicht von seinem Schwefel, dem Laacher See und der Eifel wegkommen zu wollen. Mag ja sein, dass das sein primäres Forschungsgebiet ist, aber das machte das Gespräch ja unheimlich zäh. Schade.
Herr Schmincke ist der Senior der Vulkanologie in Deutschland und einer der Besten in diesem Fach. Ihn in einem Satz mit dem zusammenkopierten Stückwerk namens „Wikipedia“ zu nennen, ist befremdlich, um es mal vorsichtig auszudrücken.
Und im übrigen war das Gespräch entschieden zu kurz und enthielt viel zu wenig zum Schwefel. Der ist nämlich dafür verantwortlich, dass beim nächsten großen Ausbruch weltweit der Sommer ausfällt und das Gestreide auf dem Acker verfault. Nur dass wir nicht wissen, wann es soweit ist.
Glück Auf!
Matthias
Vulkane sind einfach faszinierend. Inzwischen habe ich einige gesehen – meist waren sie Teil einer Rundreise, manchmal bin ich ausdrücklich wegen des Vulkans gefahren. Am eindrücklichsten für mich: der Kilauea auf Big Island. Direkt am Vulkan ist ein Hotel, mit einem riesigen Fenster zum Krater. Die Wolke über dem Krater sieht jeden Tag anders aus; und sie verändert sich ständig. ManFrau sitzt da, schaut in den Krater und auf die Wolke. Und weiter: Mount Yasur auf Tanna. Ein aktiver Vulkan, mit blubbernder, ab und zu speiender Lava. Besonders eindrucksvoll in der Dämmerung und Dunkelheit. Ein ergreifendes Schauspiel. Beide leider am anderen Ende der Welt.
Wunderbare Sendung. Wenn man auch nur einen kleines Interesse an Chemie und Geowissenschaften hat war es super zu verstehen. Herr Pritlove „Tim“ hat gut geleitet, aber auch immer wieder falsche Behauptungen in die Fragen eingebaut, die „HU“ umschifft hat, so dass es korrekt oder subjektiv ausreichend richtig beantwortet wurden. Danke für Eure Beiträge und diese Sendung!
noch eine Sache- Bezahlung gestrichen / halbiert um als Vulkanologe einen aktiven Vulkan zu besuchen? Ich hoffe da ist die DFG und die Stiftergemeinschaft weiter…
Vielen Dank für diese Sendung. Es hat mich sehr gefreut an dieser Stelle noch das ein oder andere Detail über den Eifelvulkanismus und die relativ aktuelle Forschung auf diesem Gebiet zu hören. Wenn man nur die heutige Landschaft kennt fällt es sehr schwer sich vorzustellen das die Eifel einst von aktiven Vulkanen geprägt war. Besonders der malerische Laacher See lässt nicht vermuten welche Gewalten an diesem Ort freigesetzt wurden und das es sich um einen der größten Vulkane weltweit handelt. Grüße aus Wassenach, Luftlinie 1 Kilometer vom Laacher See.
Danke für diese Sendung!
Hätte gern noch länger sein können! Super!
Matthias
Richtig schöne und sehr unterhaltsame Sendung!
Nachdem ich vor zwei Wochen das großartige Glück hatte den kurzfristig aktiven Vulkan in Island aus nächster Nähe zu beobachten, bin ich schock verliebt in Vulkane.
Noch nie habe ich etwas spektakuläreres und so beindruckendes wie durch die Luft wirbelnde orange Lava gesehen (und gehört!).
Daher kam mir diese Folge wie gelegen. Vielen vielen Dank auch an Herrn Schminke für diese Einblicke.
Vielen Dank, das war sehr unterhaltsam und lehrreich!