FG056 Die digitale Medizin

Apps und Big Data ändert Analysen, Diagnosen, Forschung und die Rolle der Ärzte und Patienten

Sebastian Kuhn
Sebastian Kuhn
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Das Projekt „Medizin im digitalen Zeitalter“ beschäftigt sich mit der Frage, wie sich der Beruf des Arztes verändert und wie sich die Ausbildung daran anpassen muss. Leiter dieses Projektes ist Sebastian Kuhn, Oberarzt und Lehrbeauftragter am Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie der Universitätsmedizin Mainz.

Auch in der Medizin ist der beschleunigte technologische Fortschritt bemerkbar, denn in der medizinischen Praxis und Forschung kommen bereits diverse digitale Techniken zum Einsatz. Dazu zählen sowohl Daten- und Biobanken von Patienten, die mithilfe einer leistungsstarken Informationstechnologie ausgewertet werden können, als auch Bereiche wie eHealth oder mHealth (Mobile Health), also Smart-Systeme für elektronische Lösungen der Gesundheitsfürsorge auf mobilen Geräten. Durch Personalisierung, Robotik und Digitalisierung erschließen sich neue Wege in Diagnostik und Therapie. Die Telemedizin wird ein zunehmend wichtiger Lösungsweg, um auch zukünftig den hohen Versorgungsstandard aufrechterhalten und die Versorgung strukturschwacher Regionen gewährleisten zu können.

Das neue Mainzer Curriculum zeigt Wege auf, wie digitale Kompetenzen in die Medizinerausbildung integriert werden können. Inhaltlich bilden Themen wie mHealth, Telemedizin und Möglichkeiten der digitalen Kommunikation die Schwerpunkte. Mittels innovativer Studien- und Lernformen wie beispielsweise problembasiertem kollaborativen Lernen oder Simulationstraining, entwickeln die Studierenden Fähigkeiten zur Kommunikation im digitalen Gesundheitswesen und für die digitale Arzt-Patienten-Beziehung, lernen den sicheren Einsatz von Social Media, den Transfer und die Befundung von telemedizinischen Bilddaten und mögliche Anwendungen von mHealth. Zudem werden ihnen die Prinzipien der Telekonsultation und deren Limitationen vermittelt und sie lernen das Potenzial und die Gefahren von Big Data sowie die Chancen und Risiken der Gesundheitskarte und kommerzieller Gesundheits-Apps kennen. Nicht zuletzt erhalten sie Einblicke in rechtliche, ethische und gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen der digitalen Medizin.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Allgemein von Tim Pritlove. Setze ein Lesezeichen zum Permalink.

3 Gedanken zu „FG056 Die digitale Medizin

  1. Hallo!
    Vielen Dank für diesen informatieven Podcast!

    Gerade die Ausbildung der Mediziner mit der abschliessenden Diskussionsrunde mit 4 verschiedenen Dozenten hat mich positiv aufhorchen lassen.
    Der neue Gesundheitsminister Jens Spahn geht aus meiner Sicht, gerade was Datenschutz betrifft, recht hemdsärmelig vor und kann viel Vertrauen verspielen (https://www.heise.de/newsticker/meldung/ConHIT-2018-Jens-Spahn-setzt-auf-Datenspenden-fuer-die-Volksgesundheit-4026548.html).
    Ich hoffe ihm stehen gute Berater zur Seite!

    Auch die besprochenen Anamnese-Apps sind aus meiner Sicht sehr sinnvoll und ich verwende bereits eine solche.

    Peter

  2. Pingback: LNP321 | Ransomware | Netzpolitik

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