FG012 Energieforschung

Die Suche nach Lösungen für unsere Energieprobleme treibt die Wissenschaft

Ferdi Schueth
Ferdi Schueth
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Unser zukünftiges Energiesystem stellt vielfältige Anforderungen an die Wissenschaft: Im Mittelpunkt der Forschung steht die Chemie als Grundlagenwissenschaft. Wir sprechen mit Ferdi Schüth, dem Chemiker und Leiter des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr. Ferdi Schüth erhielt im vergangenen Jahr für seine Arbeiten den Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Preis des Stifterverbandes und der Leopoldina.

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12 Gedanken zu „FG012 Energieforschung

  1. Sehr spannender Podcast. Ich hätte eine Laienfrage dazu. Da ich kaum Anhnung vom Thema habe, könnte sie relativ dumm sein.Aber ich wollte halt trotzdem fragen: Warum diffundiert Wasserstoff nicht in den Salztavernen?

      • Bisschen unzufriedenstellende Antwort. Also diffundiert Wasserstoff (?) und man braucht möglichst große Volumen mit möglichst kleinen Oberflächen um den Verlust zu minimieren?
        Wie groß ist dann ca. der Verlust pro Tag bei gegeben Volumen?

        • tja als ein bischen Schwund wird da wohl seien. Ich weiss nicht genau wieviel. Du musst bedenken, das grosses Volumen auch einen kleineren Druck bedeutet (wir reden hier von Groessenordnungen im mio m^3 bereich), was sich auch erheblich auswirken muesste. Ausserdem ist das Gas von mehreren Metern Salz umgeben, bevor das normale Gestein der Tiefe kommt. Ich denke, das der verlusst von Wasserstoff einer Kaverne im verhaeltnis zu den verlusten bei den Umwandlungsprozessen nicht ins Gewicht faellt. Ich schaetze mal, das duerfte um 5 Groessenordungen oder mehr besser sein, als beispielsweise eine Gasfalsche.

  2. Zum Schluß geht es um Wissenschaft als Kultur, aber das ist Wissenschaft gerade nicht. Es gibt keine Alternative zum Periodensystem.

    In der einen Kultur isst der Mensch mit Messer und Gabel, in einer anderen mit Stäbchen, in der dritten mit den Fingern der rechten Hand. Es ist von der Kultur abhängig. Es gibt kein universelles richtig oder falsch.

    Der Wissenschaftler muss von seiner Kultur absehen und neue Erkenntnisse suchen. Es gibt keine deutsche vs. eine jüdische Physik. Es gibt keine chinesische Medizin. Entweder es funktioniert, dann ist es Medizin, oder funktiioniert nicht und wird irgendwo als Hokuspokus praktiziert – dann ist es Kultur, aber keine Wissenschaft.

  3. Ich finde es Schade, das AlgenPanele in dem Gespraech keine Rolle gespielt haben:
    http://www.colt-info.de/news-reader/items/bioreaktoren-fassade-als-energielieferant.html
    Das Thema haette mich noch Interessiert.

    Eine Bewertung dieses Konzeptes zur Energiespeicherung:
    https://www.youtube.com/watch?v=Sddb0Khx0yA
    waere auch nett Gewesen. Ich hatte zwischendurch das Gefuehl, dass Tim darauf hinnaus will.

    Ueber die Moeglichkeiten Elektrische Energie aus Urin zu Gewinnen haette ich gerne mehr erfahren:
    http://www.ingenieur.de/Fachbereiche/Umwelt-Recyclingtechnik/Pipi-Energiequelle-Toilette-Urin-Strom-fuer-Fluechtlingslager

  4. Ich verstehe zwar, dass man angesichts sozialer Beharrungskräfte auf den Ansatz technische Optimierung des Bestehenden vor gesellschaftlicher Anpassung ausweicht, aber ich frage mich, ob das auf die gesamte Welt übertragen skaliert. Der Standard westlicher Länder ist das, was stark wachsende Wirtschaftsräume mindestens auch erreichen wollen, umso mehr wenn wir für uns selbst auf diesem Standard bestehen. Werden unseren Optimierungen also soviel besser sein, dass die erzielten Einsparungen neben der notwendigen Gesamtreduktion ein China oder Indien auf europäischen, ganz zu schweigen von US-amerikanischen, Verbrauchsniveau auffangen können?

      • Wir verweigern ihnen das ja nicht, sondern wir alle stoßen an die natürlichen Grenzen. Inwieweit Technik uns diesbezüglich so viel Spielraum geben kann, dass weder Einschränkungen noch Wachstumbegrenzung notwendig sind, da bin ich eben doch sehr skeptisch.

        • Naja irgendwie versuchen wir das schon. Aber vermutlich werden wir damit keinen Erfolg haben. Wir können kaum weltweit Verhaltensweisen bestimmen. Aber wir können unsere Kraft Zeit und Ressourcen in die Entwicklung weniger schädlicher Technologie stecken. Technologie entwickeln und dann überall hinschicken skalliert eigentlich ganz gut (so lange man sich dabei nicht wieder mit Patenten ausbremst) vor allem verglichen mit sozialer intervention.

  5. Hallo,

    zum Wirkungsgrad bei P2G möchte ich sagen (ist nur eine Vermutung), dass wenn wir den Wirkungsgrad eines modernen Gaskraftwerks mit ~50% angeben darin nicht die Förderung, Raffinierung und auch der Transport nicht enthalten ist.
    Ausserdem denke ich, dass der Begriff Wirkungsgrad oft irreführend ist. Wenn Platz und Ressourcen zur verfügung stehen ist der Wirkungsgrad egal.

    P2G nur bis zum Wasserstoff erscheint eleganter, ich denke aber, dass die weitere synthetisierung zu Methan momentan sinnvoller ist.
    Methan können wir einfach in das vorhandene Gasnetz einspeisen (der Wasserstoffanteil im Erdgasnetz muss unter 5% sein)
    Energie + H2O + 1/2CO2 = H2 + 1/2O2 + 1/2CO2= 1/2 CH4 +O2 = (Verbrennen) H2O + 1/2CO2 = KOHLENSTOFFKREISLAUF

    Wasserstoff ist schwer zu lagern und riskanter in der Handhabung.
    Lagerung unter Druck:
    Wasserstoff ist das kleinste Atom/Molekül, es diffundiert durch die Wände des Druckbehälters und nach relativ Kurzer Zeit ist der Tank leer.
    Lagerung in Metallhydrid:
    Ich brauche 50kg Metallhydrid um 1 kg Wasserstoff zu speichern.

    Nochwas zum: Gas nichmehr in Strom umwandeln:
    Elektrizität ist die hochwertigste (größter Exergieanteil) Energieform und Wärme(Gas) die schlechteste (ich kann El zu 100% in Wärme umwandeln, aber nicht umgekehrt). Wenn wir überflüssigen Strom in Gas und dann in Wärme wandeln, haben wir zwar mehr als genug Wärme aber es fehlt die Elektrizität.

    Wärme:
    Wärme hat die Welt mehr als genug, Wärme ist gut speicherbar, das ist nur ein Verteilungsproblem. Siehe Abwärmenutzung.

    liebe Grüße,
    peter

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