Forschergeist
Horizonte für Bildung und Forschung
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Forschung erfolgreich in die Öffentlichkeit tragen
Die fachliche Kompetenz und die eigene wissenschaftliche Leistung ist für Wissenschaftler die Basis der Arbeit, doch hängt auch sehr viel davon ab, wie man Motivation, Zwänge und Ergebnisse in das eigene Umfeld und in die Öffentlichkeit tragen kann. Damit gute Forschung nicht in der Bedeutungslosigkeit versickert, sollte eine solide Kommunikation Teil des eigenen Portfolios sein. Wir sprechen mit dem Träger des Communicator-Preises Onur Güntürkün über seinen eigenen Werdegang in die Forschung und die Bedeutung, die Kommunikation für die Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftlern, für die Rechtfertigung und Förderung seiner Projekte und den Diskurs mit der Öffentlichkeit und Gesellschaft hat.
https://forschergeist.de/podcast/fg005-wissenschaftskommunikation/
Veröffentlicht am: 29. Dezember 2014
Dauer: 1:59:14
Transparentes Wissen über das was passiert. Also wieder runter gekocht, sodass es verständlich ist, frei von irgendwelchen ornamenthaften Fremdworten. Der Kern erklärt aber auch als Geschichte erklärt, eingebettet in einen Werdens- und in einen Geschichtsprozess, dann aber auch transparent bezüglich der Methoden und Mittel. Wir hatten gerade über Tierversuche gesprochen, Transparenz darüber, was das kostet. Und zwar kostet in vielerlei Hinsicht, das kostet Geld, das kostet Stellen. Aber es kostet vielleicht auch 50 Ratten das Leben. Diese Transparenz müssen wir herstellen. Damit die Menschen wissen, das ist sozusagen das Wissensprodukt, das ist dort erstellt worden und ich finde das Klasse, das finde ich total spannend, absolut faszinierend. Und dafür bin ich bereit, diesen Preis zu bezahlen oder aber auch, ich bin nicht bereit, diesen Preis zu bezahlen. Da ist ja jeder anderer Meinung. Aber diese Transparenz muss vermittelt werden. Aber es darf eben dann nicht irgendwie, das und das ist raus gekommen, sondern es muss eine Geschichte sein. Es muss eine Geschichte sein, in der dieses Wissensprodukt eingebet ist, sodass man dann in dieser Geschichte erkennt, dass es ein Vorher gab. Und dass es ein Jetzt gab. Und eventuell wird es soundso weitergehen. Es gibt ein ganz fundamentales Problem, dass glaube ich keiner von uns vernünftig gelöst hat. Und das ist die Erklärung dessen, was Grundlagenforschung ist und was angewandte Forschung ist und wie sie zusammenhängen. Es gibt da glaube ich ein sehr weit verbreitetes Missverständnis, indem man sagt, die angewandte Forschung, das ist die Forschung die wir brauchen, und da nehmen wir nur das, was wir wirklich für den direkten Anwendungsbezug brauchen. Und alles andere ist Neugierforschung, auf die können wir verzichten. Die Neugierforschung ist irgendwie ein schlechtes Wort offensichtlich. Neugierig sein darf man privat, aber dann nicht mit öffentlichen Mitteln und schon gar nicht unter Aufopferung von Tieren oder irgendwelchen anderen...