Forschergeist
Horizonte für Bildung und Forschung
https://forschergeist.de


FG088 Reifen aus Löwenzahn

Industrie und Grundlagenforschung kooperieren um die Umweltbelastung zu reduzieren

Ohne Kautschuk keine Mobilität, denn kein Fahrzeug kommt ohne Reifen aus Gummi aus. Quelle für den Rohstoff ist meist der Kautschukbaum, der in den Tropen wächst. Doch die Nachfrage steigt und wirft die Frage nach Alternativen auf. Und es gibt tatsächlich eine umweltgerechte Lösung: Auch der Löwenzahn bildet in seinen Wurzeln eine gummihaltige Milch. Allerdings nicht die Pusteblume, die hierzulande im Garten gedeiht, sondern der Russische Löwenzahn – der, nebenbei bemerkt, eigentlich aus Kasachstan stammt. Ihn für die industrielle Produktion nutzbar zu machen, ist nun einem Forschungsteam von der Universität Münster, dem dortigen Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie IME und des Reifenherstellers Continental gelungen.

Dirk Prüfer, Professor für Pflanzliche Biotechnologie, hat diese Entwicklung federführend vorangetrieben. Es ist nämlich nicht einfach damit getan, die Wildpflanze anzubauen, sondern sie musste erst einmal gezielt weitergezüchtet werden. Der Anteil des Gummi an der der Trockenwurzelmasse ließ sich so von zwei bis drei auf 15 bis 20 Prozent steigern und damit für die industrielle Verarbeitung rentabel machen. Mit dem Kautschuk aus Russischem Löwenzahn lassen sich auf ökologisch verträgliche Weise Produkte herstellen, die denen mit Gummi aus herkömmlicher Fertigung mindestens ebenbürtig sind.

Das Forschungsprojekt mit seiner innovativen Verbindung aus Biologie, Technik und Landwirtschaft wurde für den Deutschen Zukunftspreis 2021 nominiert.

https://forschergeist.de/podcast/fg088-reifen-aus-loewenzahn/
Veröffentlicht am: 14. November 2021
Dauer: 1:16:25


Kapitel

  1. Intro 00:00:00.000
  2. Begrüßung 00:00:40.703
  3. Persönlicher Hintergrund 00:02:28.850
  4. Moderne Pflanzenforschung 00:07:32.415
  5. Quellen für Naturkautschuk 00:17:31.645
  6. Russische Löwenzahn 00:21:41.629
  7. Eigenschaften des Naturkautschuk 00:28:12.253
  8. Produktion des Kautschukbaums 00:30:07.606
  9. Kooperation mit der Industrie 00:34:06.972
  10. Züchtung des Löwenzahns 00:36:56.377
  11. Genanalyse und Züchtungsziele 00:42:11.556
  12. Reifenproduktion mit Löwenzahn 00:55:10.937
  13. Alternative Abaumethoden 01:09:17.213
  14. Perspektiven für die Landwirtschaft 01:11:36.194
  15. Ausklang 01:14:35.853

Transkript

Tim Pritlove
0:00:41
Dirk Prüfer
0:01:34
Tim Pritlove
0:01:35
Dirk Prüfer
0:02:02
Tim Pritlove
0:02:03
Dirk Prüfer
0:02:09
Tim Pritlove
0:02:28
Dirk Prüfer
0:02:31
Tim Pritlove
0:02:34
Dirk Prüfer
0:02:36
Tim Pritlove
0:03:06
Dirk Prüfer
0:03:07
Tim Pritlove
0:03:08
Dirk Prüfer
0:03:10
Tim Pritlove
0:03:46
Dirk Prüfer
0:03:47
Tim Pritlove
0:04:09

Oh.

Dirk Prüfer
0:04:11

Obwohl ich in der Schule eigentlich Mathe und Physik waren jetzt nicht meine besten Fächer gewesen, sondern das war eigentlich immer Biologie gewesen. Ja dann habe ich Zivildienst gemacht, damals noch diese klassische Linie, also mit Verweigerung und diese Dinge. Und habe dann Zivildienst im Krankenhaus gemacht. Und hatte das große Glück, dass damals ein Professor von der Universität Aachen bei mir auf der Station lag und der war Professor für Luft- und Raumfahrttechnik. Und der hat mir dann relativ schnell und knapp vor Augen gehalten, dass das vielleicht nicht das richtige für mich wäre halt, weil die Fragen, die er mir gestellt hat und was man nach einem Studium macht, das ist also alles das, was man sich nicht unter Raumfahrttechnik vorstellt. Also blieb dann die andere Schiene, Biologie, das habe ich dann auch gemacht, an der Uni Köln dann Biologie studiert. War eine sehr schöne Zeit. Ich finde auch, das sage ich meinen Studierenden heute immer, eine ganz andere Zeit halt. Also wenn ich mir heute die Studien angucke, das ist schon so sehr verschult alles. Die haben ja gar keine richtige Zeit zu studieren. Und bin dann zu meiner Doktorarbeit an das Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung in Köln gegangen. Habe da promoviert über ein Pflanzenvirus. Also auch Pflanzen haben Viren. Vielleicht aktuelles Thema, natürlich nicht mit der Tragweite, könnte es aber durchaus auch mal bekommen, je nachdem wenn es /unverständlich/ so ein Pflanzenvirus und Ernten zerstört. Dann Teile im Ausland gemacht. Also nach meiner Doktorarbeit nach Frankreich gegangen, ganz andere Wissenschaftssysteme kennengelernt. Das war also schon eine Erfahrung. Also wie zum Beispiel Franzosen über Wissenschaft nachdenken, das sind stellenweise ganz andere Gedankenansätze, die die dann auch formulieren. Für mich eine sehr sehr schöne Erfahrung gewesen. Bin dann nach Australien für ein paar Monate gegangen. Auch wieder eine ganz andere Herangehensweise kennengelernt. Und bin dann zurückgekommen, das war so 98, 1998, also noch im letzten Jahrtausend und bin dann noch mal kurz ans Max-Planck und dann hat mich jemand angerufen und meinte, er würde jetzt Fraunhofer Direktor werden von einem Fraunhofer-Institut und ob ich da Interesse hätte, das mit aufzubauen. Und ehrlich gesagt, zu der Zeit kannte ich Fraunhofer nicht. Also Max-Planck kennt jeder, Max-Planck ist die Krönung und das kennt jeder. Und ich wollte auch nie weg da. Also Grundlagenforschung ist ja schön, man kann ja an dem Institut, heute ist das vielleicht auch wieder ein bisschen anders, zu 100 Prozent Forschung machen halt, man hat keine Lehre, man muss das und das und das nicht machen. Ich fand aber das auch spannend, bei Fraunhofer zu sein und bin dann ins Sauerland mehr oder weniger gekommen. Also ich bin gebürtiger Kölner, bin also in Köln groß geworden, ich liebe halt Großstädte halt auch und bin dann so, dann wurde mir gesagt, ja das Institut, was du jetzt erst mal mit aufbauen musst, das ist im Sauerland, in Schmallenberg. Also wirklich, das ist so, was der Engländer sagt, out in the Boonies, also da ist wirklich gar nichts so richtig, was Kultur angeht, da leben natürlich Menschen, das ist alles nicht schlimm. Aber für einen Großstädter war das schon eine andere Geschichte.

Tim Pritlove
0:07:04

Ja.

Dirk Prüfer
0:07:05
Tim Pritlove
0:07:27
Dirk Prüfer
0:07:43
Tim Pritlove
0:08:42
Dirk Prüfer
0:08:45
Tim Pritlove
0:09:24
Dirk Prüfer
0:10:24
Tim Pritlove
0:11:19
Dirk Prüfer
0:11:21
Tim Pritlove
0:11:44
Dirk Prüfer
0:11:45
Tim Pritlove
0:12:19
Dirk Prüfer
0:12:27
Tim Pritlove
0:13:23
Dirk Prüfer
0:13:46

Also ich würde mal sagen, wenn man das jetzt mal so einteilt zwischen der klassischen Gentechnik, wenn man das mal so bezeichnen darf oder Gentechnik 1.0 oder der ersten Generation und der neuen Gentechnik, also für die Genom-Editierung da ist deutlich mehr Verständnis da, weil auch die Veränderung, die man nachher durchführt, nicht so dramatisch ist wie jetzt bei der ersten Generation. Also man macht da ja nicht dieses menschliche Gen jetzt in die Pflanze rein. Hat man bei der ersten Generation jetzt auch nicht gemacht, weil man das auf dem Feld unbedingt haben wollte, sondern da gab es so Ansätze, dass man Pharmaka oder Antikörper in Pflanzen produziert hat, weil das natürlich die Pflanze per se eine billiges Produktionssystem ist. Aber mit der neuen Methode führe ich keine fremden Gene da rein, sondern ich modifiziere die Genome. Und da kommen die Leute schon eher zusammen, ja, weil das kann ich auch machen mit Radioaktivität oder Chemie, das wird ja gemacht in der klassischen Mutationszüchtung, da nimmt man eben ziemlich heftige Chemie oder Radioaktivität und dann kann ich auch Mutationen im Genom induzieren, das ist aber dann nicht spezifisch, sondern das ist einfach wahllos. Ich habe nachher eine Pflanze, wir haben das auch mal gemacht, die hat nicht nur eine Mutation drin, die man haben möchte, sondern zig tausend. Das heißt, danach muss ich wieder züchten, züchten, züchten, um diese ganzen Mutationen, die unerwünscht sind, rauszubringen. Jetzt mit einem Verfahrend wie CRIPR als Genom-Editierungsschere da kann ich wirklich gezielt punktgenau eine einzige Mutation setzen. Das ist mittlerweile so optimiert, also wir haben Pflanzen hier auch mit CRISPR gemacht, die tragen nachher wirklich die eine einzige Mutation, die unterscheiden sich also von der Ausgangspflanze nur durch diese eine Mutation. Also eigentlich perfekt. Nachhaltig, das ist ein Protein, das ist ein bisschen RNA was man dafür braucht, das andere ist Radioaktivität und Chemie, die nicht ganz gesund ist halt.

Tim Pritlove
0:15:32
Dirk Prüfer
0:15:36
Tim Pritlove
0:15:38
Dirk Prüfer
0:16:16
Tim Pritlove
0:17:32
Dirk Prüfer
0:18:03
Tim Pritlove
0:18:03
Dirk Prüfer
0:18:18
Tim Pritlove
0:18:27
Dirk Prüfer
0:18:32
Tim Pritlove
0:18:37
Dirk Prüfer
0:18:37
Tim Pritlove
0:19:04
Dirk Prüfer
0:19:06
Tim Pritlove
0:19:08
Dirk Prüfer
0:19:09
Tim Pritlove
0:19:16
Dirk Prüfer
0:19:44
Tim Pritlove
0:20:27
Dirk Prüfer
0:20:28
Tim Pritlove
0:20:36
Dirk Prüfer
0:20:40
Tim Pritlove
0:20:52
Dirk Prüfer
0:20:58
Tim Pritlove
0:21:42
Dirk Prüfer
0:21:49
Tim Pritlove
0:22:49
Dirk Prüfer
0:22:52
Tim Pritlove
0:23:44
Dirk Prüfer
0:23:44

Wegen der Reifen halt. Und haben dann angefangen intensiv eben, halt einmal auf der amerikanischen Seite diese Guayule zu beforschen und auf der russischen Seite eben haben sie diesen russischen Löwenzahn beforscht. Und als dann Südostasien befreit wurde von den Alliierten eben halt, dass Japan dann zurückgingen, dann bekamen die Achsenmächte keinen Kautschuk mehr. Das heißt, dann ist in Deutschland angefangen worden, mit dem russischen Löwenzahn zu forschen. Was die gemacht haben, auf ihrem Russlandfeldzug haben sie einfach die Pflanze mitgebracht. Also die wussten darum und haben es mitgebracht und haben damals eben in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, also Vorläufer Max-Planck, auch Zuchtprogramme gehabt, um diesen Löwenzahn zu optimieren und auch Extraktionsprotokolle entwickelt, um da den Kautschuk überhaupt rauszubekommen halt. Das kann man alles wunderbar nachlesen, da gibt es so eine Dokumentation in Koblenz, wo diese gesamte Nazi-Dokumentation hinterlegt ist und die habe ich auch hier und es ist interessant zu lesen, was da so drin steht, also wer da was gemacht hat. Und eigentlich ist das dann nicht mehr weiter verfolgt worden, nachdem man in Burna(?) dann eben halt diesen Synthesekautschuk entwickelt hat. Den konnte man natürlich schneller aus erdölbasierten Quellen dann eben herstellen. Hat auch vernünftige Eigenschaften gehabt, die konnten Reifen draus bauen und dann hat man diese Naturkautschukproduktion aus dem russischen Löwenzahn zurückgeführt, weil die auch nicht so sehr erfolgreich waren. Das lag einfach daran, die haben Wildpflanzen bearbeitet. Die Wildpflanze ist nicht so wie man sich das vorstellt. Also ich hole mir die heute irgendwo aus dem Tal und morgen habe ich hektarweise diese Pflanze im Feld stehen. Kann man später noch mal drauf eingehen, sondern da muss man einiges tun und das ist sehr arbeits- und vor allem auch zeitintensiv, deswegen hat man gesagt, nein, wir gehen auf die synthetische Variante.

Tim Pritlove
0:25:28
Dirk Prüfer
0:25:33
Tim Pritlove
0:26:28
Dirk Prüfer
0:26:31
Tim Pritlove
0:27:00
Dirk Prüfer
0:27:03
Tim Pritlove
0:27:04
Dirk Prüfer
0:27:13
Tim Pritlove
0:27:46
Dirk Prüfer
0:27:51
Tim Pritlove
0:28:13
Dirk Prüfer
0:28:24

Also Naturkautschuk im Vergleich zu diesem synthetischen Pendant, der hat eine viel höhere Kälteflexibilität. Die Zugfestigkeit ist höher und deswegen braucht man das gerade in so Produkten, die so eine hohe mechanische Belastung haben, also sprich LKW-Reifen halt, so ein LKW-Reifen, beladener LKW da kann man sich vorstellen, was da für Lasten drauf sind. Wenn die jetzt zum Beispiel eine Bordsteinkante haben, die ganze Verdehnung, die es da gibt und so was, das können Sie mit Naturkautschuk ausgleichen, aber nicht mit synthetischem Kautschuk. Oder Winterreifen, also im Winter habe ich natürlich bei Minusgraden oder was immer ganz andere Ansprüche an die Performance von so einem Reifen, deswegen ist auch im Winterreifen der Anteil an Naturkautschuk dann eben höher. So einen klassischen Sommerreifen, den kann ich auch aus Synthesekautschuk bauen halt. Aber da, wo Kälte, mechanische Belastung viel ist, da brauche ich Naturkautschuk. Und alle Versuche, die man bis jetzt gemacht hat, dieses Prinzip zu verstehen, was ist eigentlich Naturkautschuk und warum kann das der Synthesekautschuk nicht oder kann ich die Eigenschaften übertragen, sind bis vor einem Jahr immer fehlgeschlagen. Also wir wissen mittlerweile was die Kompetenten sind, man kann sie auch übertragen. Man kriegt auch ein neues Material und das ist gerade in der Testung halt. Ich glaube, wir haben jetzt wenn wir mit unserem Naturkautschuk arbeiten, mit Löwenzahn, verstanden, was eigentlich die biologischen Komponenten sind in dem Kautschuk, weil von der Chemie ist das das gleiche Synthese und Naturkautschuk, aber da sind natürlich biologische Faktoren mit drin im Naturkautschuk und die machen eben halt diese besonderen Eigenschaften.

Tim Pritlove
0:29:54
Dirk Prüfer
0:30:00
Tim Pritlove
0:30:02
Dirk Prüfer
0:30:26
Tim Pritlove
0:30:51
Dirk Prüfer
0:30:54

Ja. Und was man sehen kann, wenn der Bedarf hier in Europa steigt und Europa ist halt so ein Pull. Nordamerika, Europa und wenn man hier sagt, ich kann mich an diese Zeiten erinnern, wo es auf einmal hieß, wir brauchen Biodiesel, Biodiesel, Biodiesel, dafür braucht man Öl und Palmöl ist natürlich das, da kann ich die größten Mengen mit produzieren. Die haben natürlich sofort reagiert, weil so eine Ölpalme, bis die produktiv wird dauert 20 Jahre, das heißt also, ich muss schon jetzt anfangen, um in 20 Jahren damit auch Geld zu verdienen, das haben die dann gemacht mit dem Resultat, dass unwahrscheinlich viele Urwälder zerstört worden sind. Das gleiche passiert auch mit dem Naturkautschuk halt. Also wenn jetzt, und das sehen wir ja, es gibt einen Mehrbedarf, der liegt bei ungefähr 500000 Tonnen in den 20, 30er Jahren und diesen Mehrbedarf mit dem Kautschukbaum zu decken heißt, ich muss Urwald holzen, und zwar in dem Sinn kann man es genau umrechnen, eine Tonne pro Hektar, 500000 Hektar müssen dann wieder zum Opfer fallen und das ist eben halt das, was man auch sieht. Und deswegen ist es sehr sehr sinnvoll hinzugehen und da etwas gegenzustellen. Und wenn ich mit Leuten rede sage ich immer, man darf nicht nur motzen halt. Es gibt ja viele Leute, die sagen, das können wir so nicht machen, das ist ganz katastrophal und wie kann das überhaupt sein? Ich sage den Leuten immer, ihr müsst euch bewusst sein, wir sind ja eigentlich diejenigen, die das da unten verursachen, die machen ja nicht aus Spaß ihre Urwälder da abzuholzen, sondern die sehen einen Bedarf auf dem europäischen Markt und der ist extrem, Soja zum Beispiel in Südamerika auch ein Beispiel, dann holen die sich das Go mehr oder weniger ein, wie sehen eure Märkte aus und dann passiert das, was wir eben halt im Augenblick überall auf diesem Planeten, gerade in diesen Tropenregionen sehen. Und um dem entgegenwirken zu können, müssen wir eine Alternative entwickeln, also wir müssen eine Alternative anbieten. Sonst durch Reden wird das nichts werden halt. Sondern wir müssen sagen, wir brauchen in Europa eine Proteinpflanze, die eben Soja ersetzt. Wir brauchen eine Naturkautschukpflanze, die auch den Kautschukbaum teilweise ersetzen kann und wir brauchen Ölpflanzen. Da sind wir gut unterwegs, wir haben Raps und Leinen und alles mögliche, da gibt es viele Pflanzen, da sind wir sicher am besten unterwegs. Aber bei Naturkautschuk gab es gar nichts. Und das war jetzt auch so die Intension zu sagen,…

Tim Pritlove
0:33:09
Dirk Prüfer
0:33:11
Tim Pritlove
0:33:49
Dirk Prüfer
0:33:50
Tim Pritlove
0:33:51
Dirk Prüfer
0:34:18
Tim Pritlove
0:34:18
Dirk Prüfer
0:34:54
Tim Pritlove
0:35:11
Dirk Prüfer
0:35:11
Tim Pritlove
0:35:43
Dirk Prüfer
0:35:45
Tim Pritlove
0:36:01
Dirk Prüfer
0:36:02
Tim Pritlove
0:36:05
Dirk Prüfer
0:36:07
Tim Pritlove
0:36:29
Dirk Prüfer
0:36:32

Und dann doch irgendwie gesagt haben, oh das hätten sie sich nie vorgestellt halt und wäre toll, dass es jetzt so funktioniert hat. Ist im Nachgang auch besser geworden halt. Als man mit Continental zusammen gekommen ist, da wurde auch gesagt, naja also wenn so ein großer Reifenproduzent da drin ist, dann ist das so ein bisschen so ein Signal, da scheint mehr dran zu sein als so eine spinnerte Idee von ein paar Wissenschaftlern aus irgendeinem Institut in Deutschland oder auf dieser Welt. Und dann war der Vorteil eben halt, dass wir gesagt haben von Anfang an, wir gehen auf eine ganze Wertschöpfungskette. Wir hätten ja anfangen können mit der Züchtung und sagen, wir züchten einfach mal und wenn wir soweit denken, das ist alles super, dann gehen wir zu einer Firma und sagen, hier wir haben schöne neue Naturkautschukquelle, testet mal. Dann passiert eben das, was oftmals passiert, dann macht man den Test und dann wird hinten festgestellt, das stimmt alles nicht mehr. Deswegen war uns von Anfang an wichtig, die Rückmeldung aus dem Produkt zu haben. Wir haben also immer bei jedem Züchtungsschritt immer geschaut, hier habt ihr ein bisschen was, schaut euch an, ist die Performance noch da. Weil wenn man es nicht so machen würde, könnte es am Ende des Tages passieren, dass man eine super gezüchtete Löwenzahnpflanze hat, die aber dann eigentlich nur noch Kaninchenfutter ist halt, weil der wertgebende Stoff der ist dann nicht mehr drin. Und dieser Prozess eben dieser Überführung, das ist oftmals auch so was, wo ein bisschen gesagt wird, naja ist eine Pflanze halt. Ich amüsiere mich immer köstlich darüber, das gibt es ja alle Jahre wieder, da kommt so ein Bericht, da ist irgendein Wissenschaftler in irgendeinen Urwald auf diesem Planeten gegangen und dann holt er eine Pflanze raus und die rettet die ganze Welt.

Tim Pritlove
0:38:03
Dirk Prüfer
0:38:04
Tim Pritlove
0:39:13
Dirk Prüfer
0:39:18
Tim Pritlove
0:39:25
Dirk Prüfer
0:39:27
Tim Pritlove
0:39:28
Dirk Prüfer
0:39:30
Tim Pritlove
0:39:32
Dirk Prüfer
0:39:50
Tim Pritlove
0:40:48
Dirk Prüfer
0:40:56
Tim Pritlove
0:42:14
Dirk Prüfer
0:42:42
Tim Pritlove
0:42:43
Dirk Prüfer
0:42:45
Tim Pritlove
0:42:48
Dirk Prüfer
0:42:49
Tim Pritlove
0:43:22
Dirk Prüfer
0:43:26
Tim Pritlove
0:43:27
Dirk Prüfer
0:43:30
Tim Pritlove
0:43:57
Dirk Prüfer
0:44:00
Tim Pritlove
0:44:06
Dirk Prüfer
0:44:16

Genau. Und dann eben die Funktionalität auch zu überprüfen, also diesen finalen Beweis. Da sind wir jetzt wieder bei der Gentechnik. Also das machen wir in unseren Laboren. Wir modifizieren dann zum Beispiel eine Pflanze, die viel Kautschuk macht, da schalten wir das Gen aus, so. Und dann schauen wir uns nachher an, macht die noch Kautschuk? Und wenn sie keinen mehr macht, dann weiß man, das muss auf jeden Fall ein Faktor sein. Und dann haben wir über diese letzten verbliebenen haben wir dann halt eben noch weiter eingeengt und haben dann eben so fünf, sechs Kandidaten, die wirklich ganz wertvoll sind. Und die finden wir dann auch nicht mehr in dem Offizinale(?) und anderen Löwenzähnen halt. Und das sind dann eben halt die Dinge, man könnte sagen, ihr habt doch diese schönen Pflanzen, die ihr schon genetisch verändert habt, die sind doch super, die können doch auf das Feld, aber dann kommen wir jetzt wieder in diese öffentliche Diskussion, das geht nicht. Und deswegen haben wir die jetzt genommen, um damit eben halt, wir wissen ja, welches Gen jetzt drin sein muss in der Pflanze. Und das kann man sich vorstellen wie bei einem Corona-Test, jetzt bei diesem PCR-Test. Das ist mittlerweile was jeder kennt, PCR, das ist das Schöne, das macht uns das Leben auch ein bisschen einfacher. Also wir können jetzt sagen, da steht eine Pflanze, und zwar im Keimling, wenn die gerade aus dem Samen rauskommt, können wir durch eine PCR nachweisen, okay diese Pflanze trägt das Gen natürlich. Also das hat mit Gentechnik nichts mehr zu tun, sondern natürlicherweise, und diese nicht. Somit kann der Züchter eben relativ frühzeitig schon seinen Pflanzenpool, also der fängt mit 30.000 an, kann sie dann auf 100 eingrenzen und diese 100 tragen auch nur diese Eigenschaft dann. Das war so der Durchbruch. Und wir haben natürlich weitaus mehrere Merkmale. Also der russische Löwenzahn der liegt eigentlich platt wie eine Flunder auf dem Acker. Der stellt seine Blätter nicht hoch. Habe ich mir damals auch gedacht, das ist jetzt so, weil ich jetzt auch nicht aus der Agronomie komme halt, kein Problem, aber wie erntet man so was? Wenn so was ganz flach auf dem Boden liegt, ist unwahrscheinlich schwierig halt.

Tim Pritlove
0:46:03
Dirk Prüfer
0:46:06
Tim Pritlove
0:46:26
Dirk Prüfer
0:46:28
Tim Pritlove
0:47:08
Dirk Prüfer
0:47:09
Tim Pritlove
0:47:18
Dirk Prüfer
0:47:25
Tim Pritlove
0:47:40
Dirk Prüfer
0:47:40
Tim Pritlove
0:47:57

Ja.

Dirk Prüfer
0:47:57
Tim Pritlove
0:48:33
Dirk Prüfer
0:48:35
Tim Pritlove
0:48:36
Dirk Prüfer
0:48:48
Tim Pritlove
0:48:54
Dirk Prüfer
0:48:54
Tim Pritlove
0:48:58
Dirk Prüfer
0:49:03
Tim Pritlove
0:50:02
Dirk Prüfer
0:50:06
Tim Pritlove
0:50:09
Dirk Prüfer
0:50:21
Tim Pritlove
0:50:28
Dirk Prüfer
0:50:42
Tim Pritlove
0:50:49
Dirk Prüfer
0:50:50
Tim Pritlove
0:51:27
Dirk Prüfer
0:51:31
Tim Pritlove
0:51:44
Dirk Prüfer
0:51:46
Tim Pritlove
0:51:47
Dirk Prüfer
0:51:51
Tim Pritlove
0:52:38
Dirk Prüfer
0:52:44
Tim Pritlove
0:53:08
Dirk Prüfer
0:53:09
Tim Pritlove
0:53:11

Ja.

Dirk Prüfer
0:53:11
Tim Pritlove
0:54:06
Dirk Prüfer
0:54:17
Tim Pritlove
0:54:24
Dirk Prüfer
0:54:26
Tim Pritlove
0:54:36
Dirk Prüfer
0:55:41

Nein, also das ist der sogenannte Urban Taraxagum, das ist so ein Trademark eben von der Continental und die haben, das ist eigentlich nicht der erste Reifen, der gebaut worden ist, wir haben also wirklich damals eigentlich angefangen mit PKW-Reifen, das war das erste. Also aus dem ersten Kautschuk, den wir erhalten haben, sind direkt PKW-Reifen gebaut worden, und zwar nicht so irgendwelche Prototypenreifen, die vielleicht irgendwie aussehen wie ein Reifen, sondern Conti hat damals gesagt, wir bauen direkt unseren besten Reifen aus Löwenzahn. Und den vergleichen wir dann auch mit dem aus dem Kautschukbaum direkt. Dann sind dann, ich weiß gar nicht mehr die Zahl, es waren zweistellige Zahlen halt, irgendwo 30-40 Reifen daraus gebaut worden und die sind dann eben halt auch diesen Herz- und Nierentests unterworfen worden. Das heißt, sie sind einmal auf diesem Contidrom, das ist so eine kleine Formel 1 Strecke, die da im Norden von Hannover ist, getestet worden von diesen Testfahrern auch. Die also nichts anderes machen, als diese Neuentwicklungen von Conti dann eben zu prüfen. Und da sind alle Tests super abgeschlossen. War jetzt nicht irgendwie, dass ihnen die Dinger um die Ohren geflogen sind, sondern die haben alles mit der gleichen Bravour abgeschlossen wie das Pendant aus dem Kautschukbaum. Dann sind sie auch im Winter getestet worden irgendwo in Nordfinnland oder Nordschweden unter diesen winterlichen Bedingungen. Da kommen wir wieder auf diesen Winterreifen zurück, wo man Kautschuk eben braucht, Naturkautschuk. Auch da waren die Werte gut. Und danach sind LKW-Reifen gebaut worden, also ein stückweit größer halt, also das ist schon massiv, wenn man da so einen LKW-Reifen mal stehen hat, ganz andere Dimensionen. Und alle diese Werte waren positiv. Und dann sind Alterungen getestet worden, also hält der Reifen auch, UV-Stabilität und das ist alles positiv. Und dann kamen wir zu dem Punkt, naja was macht man jetzt? Jetzt hat man eine Pflanze und wir konnten einen Hektar oder zwei Hektar anbauen pro Jahr. Was machen wir jetzt?

Tim Pritlove
0:57:39
Dirk Prüfer
0:57:41
Tim Pritlove
0:58:11
Dirk Prüfer
0:58:13
Tim Pritlove
0:58:22
Dirk Prüfer
0:58:23
Tim Pritlove
0:59:27
Dirk Prüfer
0:59:28
Tim Pritlove
0:59:34
Dirk Prüfer
0:59:38
Tim Pritlove
0:59:42
Dirk Prüfer
0:59:43
Tim Pritlove
0:59:50
Dirk Prüfer
0:59:52
Tim Pritlove
1:00:02
Dirk Prüfer
1:00:04
Tim Pritlove
1:00:05
Dirk Prüfer
1:00:06
Tim Pritlove
1:00:08
Dirk Prüfer
1:00:10
Tim Pritlove
1:00:44
Dirk Prüfer
1:00:49
Tim Pritlove
1:01:42
Dirk Prüfer
1:02:05
Tim Pritlove
1:02:52
Dirk Prüfer
1:02:54
Tim Pritlove
1:02:59
Dirk Prüfer
1:03:02
Tim Pritlove
1:03:23
Dirk Prüfer
1:03:25
Tim Pritlove
1:03:31
Dirk Prüfer
1:03:32
Tim Pritlove
1:03:36
Dirk Prüfer
1:03:40
Tim Pritlove
1:04:47
Dirk Prüfer
1:04:52
Tim Pritlove
1:05:20
Dirk Prüfer
1:05:21
Tim Pritlove
1:06:34
Dirk Prüfer
1:06:35
Tim Pritlove
1:06:48

Ja.

Dirk Prüfer
1:06:48
Tim Pritlove
1:07:34
Dirk Prüfer
1:07:36
Tim Pritlove
1:08:44
Dirk Prüfer
1:08:46
Tim Pritlove
1:09:17
Dirk Prüfer
1:09:49
Tim Pritlove
1:10:17
Dirk Prüfer
1:10:23
Tim Pritlove
1:11:36
Dirk Prüfer
1:11:56
Tim Pritlove
1:12:12
Dirk Prüfer
1:12:15
Tim Pritlove
1:13:00
Dirk Prüfer
1:13:02
Tim Pritlove
1:13:49
Dirk Prüfer
1:14:03
Tim Pritlove
1:14:35
Dirk Prüfer
1:15:07
Tim Pritlove
1:15:12
Dirk Prüfer
1:15:13
Tim Pritlove
1:15:23
Dirk Prüfer
1:15:26
Tim Pritlove
1:15:28
Dirk Prüfer
1:15:30
Tim Pritlove
1:15:31