Forschergeist
Horizonte für Bildung und Forschung
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Das Bildungssystem und die Notwendigkeit zum digitalen Wandel
Das Bildungssystem ist noch stark geprägt von einer Zeit, in der digitale Medien keine Rolle spielten. Der technologische Wandel der letzten Jahre hat sich entsprechend wenig niedergeschlagen. Dass eine Anpassung nötig ist, scheint unstrittig, über den Weg dahin gibt es viele Meinungen. Martin Lindner, ursprünglich Literaturwissenschaftler und aufgewachsen im und geprägt durch dieses alte Bildungssystem hat in der Zeit des Web 2.0 die Möglichkeiten des digitalen Lernens kennengelernt und sich auf den Weg gemacht, zu verstehen, welche Chancen die neuen digitalen Strukturen für die Bildung bieten.
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Veröffentlicht am: 19. Januar 2015
Dauer: 1:58:12
Oh, das war eine komplizierte Geschichte. Sie haben überhaupt Liebe als großes Feld erst entdeckt und sich zurecht definiert. Also sie haben so lange von Liebe gesprochen und auf so verschiedene Arten von Liebe gesprochen, dass dann eben verschiedene Möglichkeiten entstanden, auch wieder verschwunden sind und das ganze mündete dann ein in diese bürgerliche Idee von – die ja auch widersprüchlich ist - von einerseits eben, ja irgendwo auch Leidenschaft da mit unterzubringen, die aus dem höfischen Kontext kam. Also da gab es eine Art Diskurs für Leidenschaft. Das musste man dann irgendwann auch unterbringen, aber vorher natürlich romantische Liebe. Also dieses glorifizierende des jeweiligen Partners. Was ja dann natürlich das Problem aufwirft, wie man das in Dauer übersetzt und gleichzeitig halt die ganz pragmatische bürgerliche Ehe, in der man halt auch in Partnerschaft ist. Das sind jetzt alles Dinge, die auch heute noch nicht wirklich zusammenpassen, aber damals halt auf eine recht spezifische Art nicht zusammen gepasst haben, weil man die auch sehr emphatisch natürlich entwickelt und verstärkt hat. Hat dann ganze Lyrikgenres erfunden, um eine Sprache und eigentlich auch Gefühle sich sozusagen herbeizureden, die man vorher so gesehen nicht hatte. Ja, genau. Und vielleicht das Leitmotiv, was mich immer interessierte ganz persönlich, war immer dieser Effekt, das ist das sekundäre, das primäre, dass die Worte vor den Gefühlen kommen auf einer bestimmten Ebene. Stimmt natürlich so jetzt auch nicht ganz genau, aber gegenüber von dem, wie wir gewohnt sind zu denken und wie wir komischerweise gerade jetzt draußen im Volksbewusstsein immer gedacht wird, dass man immer vom primären, vom Körper, vom Gefühl hergeht. Erst sollen die Menschen fühlen und träumen. Und so ist es ja nicht.
Ja, auch der Austausch der Wissenschaft. Ich meine, du schreibst ein Buch – also meine Dissertation oder meine Habilitation – die lesen vielleicht 4-5 Leute, die das einigermaßen sinnvoll beurteilen können, was da drin steht und die geben sich gar nicht Mühe, zu verstehen, was du meinst, sondern versuchen da nur irgendwie ihren Schrebergarten wieder dann abzugrenzen und zu sagen, ja das ist aber nicht das, was wir machen. Und ich hätte zumindest erwartet - also man muss nicht derselben Meinung sein - aber ich hätte schon erwartet, dass es irgendeine Form von Diskurs in der Scientific-Community gibt über die üblichen Zirkel hinaus. Also mit ein paar Leuten unterhältst dich so freundschaftlich. Und das war halt nicht so. Und gleichzeitig kann man noch nicht mal sagen, dass es - ich meine, wenn man jetzt sozusagen das Messer raus geholt hätte und vernünftige Debatte geführt hätte, wäre das ja auch irgendwie schon wieder gut gewesen - war aber auch nicht so, sondern es war ja eigentlich mehr die Zeit des Pluralismus. Also im Sinne von, oh du machst diese Methode. Kann man auch machen. Man kann auch noch dieses machen und jenes machen. Und ich war natürlich nicht der Meinung, dass man das alles machen kann, sondern ich war der Meinung, dass das natürlich verdammt nochmal berechtigt ist, was wir tun und dass es selbstverständlich auch anderen Ansätzen schon irgendwie auch den Boden wegzieht, wenn man sie ernst nimmt. Und die dürfen sich dann wehren und dann kann man drüber streiten, aber dazu kam es nicht. Und ich meine, das war also nicht Wissenschaft, wie man sich es eigentlich idealerweise vorstellt, das sie ist, aus meiner Perspektive. Also ich war gleichzeitig recht frustriert. Und beides zusammen führte dazu, dass ich gesagt habe, okay das ist die letzte biografische Stelle, eigentlich zu spät im Grunde, man ist ja dann viel zu alt eigentlich, da war ich 38 dann. Das schmeiß ich jetzt, ich fange das jetzt nochmal an. Und dann habe ich ein Jahr - bin ich zum Arbeitsamt gegangen und habe gesagt, ich bin jetzt arbeitslos und ich mach das nicht mehr, was habt ihr? Und die haben mir drei Sachen angeboten, das war 99, das war in der Bubblezeit und was waren die großen Zukunftsthemen, die haben sie mir also dann quasi angeboten. Du kannst machen Knowledge-Management 1 Jahr Ausbildung, du kannst machen SHP-Berater, das hätte ich machen sollen, dann wäre ich jetzt finanziell gut dabei. Und das dritte war E-Learning. E-Learning wollte ich überhaupt nicht machen, weil da hatte ich ein mieses Gefühl dabei. Ich wollte Knowledge-Management machen, das wäre irgendwie von der Logik her genau das gewesen sozusagen, was ich eigentlich tue. Das habe ich so gesehen vorher getan. Da war leider der Kurs ziemlich windig. Also ich habe mir den angeschaut und das war schlecht. Das war schlecht zusammen geleimt und du hast gesehen, das ist windig und das kannst du eigentlich nicht machen. E-Learning wollte ich gar nicht machen, aber der Kurs war gut. Das war Projekt-basiert, im Grunde war das eine Art Multimedia-Crashkurs. Die haben das aus allen möglichen Multimedia-Modulen zusammengezimmert, die sie sowieso hatten. Du hast halt alles gelernt, wie Photoshop, Freehand, HTML, bisschen programmieren, sogar noch so Scripten und so. Also du hast gesehen, das ist ein guter Kurs. Ein blödes Thema, aber guter Kurs. Aber das Thema hat natürlich wiederum mit meiner Bildungsgeschichte zu tun. Also ich dachte dann, oh das könnte ich lernen und dann kann ich vielleicht sogar an die Uni zurück und man könnte da die auf dieser Ebene aufmischen. Also macht ja irgendwie Sinn. Und SHP habe ich irgendwie ausgeschlossen. Ja und dann habe ich diesen E-Learning-Kurs gemacht, der tatsächlich eben gut war. Ich hätte also nie mehr, ich war ja überhaupt kein Computeruser. Also ich habe den als Schreibmaschine benutzt, als magische Schreibmaschine. Das schon länger ja. Also gut, ich habe meine ganzen Arbeiten auf der magischen Schreibmaschine geschrieben. Also ganz am Anfang noch mit mechanischer bzw. Elektrischer Schreibmaschine. Aber das war bis 83, dann Schneider Joyce, das war so ein ganz kleiner Mikro-Personalcomputer
Nein, da gab es keinen Lehrstuhl. Also es gab noch nicht mal Medienwissenschaft in Innsbruck. Es gab eben diese extrem avancierte Forschungsidee. Man sollte dann eben auch ein Internetprojekt machen, was ich gemacht habe. Das war dann über Wittgenstein, weil der auch in Innsbruck war. Das war glaube ich auch einer der, also das passt zu dem, was ich vorhin erzählt habe. So Hypertext, kompliziert zu erklären. Und ja es gab keine Medienwissenschaft in Innsbruck und wir haben damals – ja das passt jetzt wiederum zum Thema - das war auch deswegen sehr interessant, weil die Innsbrucker Uni damals gerade umgebaut wurde, von der vorglobalisierten Uni zur globalisierten Uni. Das ist ja ein Prozess, der überall jetzt im Grunde gelaufen ist. Die Österreicher ein kleines bisschen schneller als die Deutschen glaube ich. Und das war genau als ich dort war. Das heißt da gab es einen neuen Rektor, neue Wahl, Hochschulrat. Und jetzt wurde alles auf Wettbewerb und knallhart und SHP und der ganze verschlampte Geisteswissenschaftlerbetrieb wurde sozusagen mal ordentlich auf Vordermann gebracht. Und bei denen saß ich natürlich trotzdem. Ich saß ja im Brenner-Archiv, wo die Wittgenstein-Autografen gelagert sind. Da hatte ich mein Büro. Was ein super Büro war. Das war Zufall, weil da gab es halt am ehesten Platz für mich. Und mit Geisteswissenschaftlern sozusagen umgeben und diese Geisteswissenschaftler wurden jetzt gerade, also da wurde die Fakultät wurde zerschlagen, es wurden Departements aufgelöst. Also alles was man so an neoliberalen Brutalitäten halt so hat. Und das war die Phase und ich dachte mir, halt, aber diese Neoliberalen, man könnte denen theoretisch ja Medienwissenschaft verkaufen. Du kannst sagen, digitale Medien ist doch das, also Leute, wenn das nicht Wettbewerb und Zukunft und Zeug ist. Also da können wir jetzt eigentlich einen neuen Studiengang, neuen Lehrstuhl, das würde Sinn machen. Ihr habt überhaupt noch keine Medienwissenschaftler und habt gleich eine digitale, die anderen haben noch die alte. Und das hätte auch klappen können, also das haben wir dann versucht mit Partnern an der Uni, haben wir versucht das zu bauen und vorzuschlagen. Und ich würde jetzt auch sagen, es hätte genauso gut klappen können, es hat halt irgendwie genau nicht geklappt, aber das war Zufall. Das war keine Absicht, da hat niemand ernsthaft entschieden und es nicht eingesehen oder so, sondern das ist einfach alles so wirr gewesen, dass so was passiert oder es passiert nicht. Das kannst du im Grunde nicht – der Vorschlag war gut. Naja, als Wissenschaftler will man ja auch gar nicht, also muss man, jeden den ich ernst nehmen möchte als Wissenschaftler, kann eigentlich nur das Gefühl haben, hey das müssen wir mit allen Kräften und mit jeder Energie, die wir haben, müssen wir das umarmen und benutzen. Also es ist mir komplett unverständlich, wie man das nicht tun kann.
Ich persönlich, da gibt es unterschiedliche Meinungen. Ich kenne Martin Riemer heißt der, der arbeitet an Grundschulen in Berlin und macht das mit Grundschülern und es ist super offensichtlich. Also es gibt keinen Grund zu sagen, dass man zu alt, zu jung ist dafür. Aber ich würde jetzt mal denken, ab 12, interessanterweise auch ein Alter auf das sich so Bildungsreformer... würde man jetzt die Leute viel ernster nehmen. Also diese künstliche Infantilisierung, die ich auch irgendwie im Bildungssystem sehe, bis hinein in die Unis rein. Wo du ewig lang immer noch so halb selber auch – das ist auch etwas, was die Leute selber mit sich selbst tun, aber es ist auch etwas, was ihnen sozusagen das System auferlegt. Und heutzutage ja auch eine freundliche Infantilisierung. Das ist ja auch ein Freistellen von Verantwortung. Du musst nicht raus in diese fiese neoliberale haifischige Welt. Das muss man halt irgendwie verträglich rein mischen in das Ganze. Und wie man das machen kann, also das ist jetzt wirklich Utopie, ich glaube ja nicht wirklich dran, dass es passiert. Ich glaube ja, dass es irgendwie so komisch untergründig vor sich hin erodiert und irgendwelche Dinge dann entstehen und die Möglichkeit muss man halt nutzen, wenn sie dann da ist. Ich kann sie mir noch nicht ganz vorstellen. Doch also eine Schiene habe ich immer, dass ich mir denke, Sachen die wirklich revolutionär oder qualitativ wirklich anders sind, könnten da entstehen, wo die Not am größten ist. Ich glaube eigentlich nicht, dass sie da entstehen, wo die Leute sich wohlfühlen auf ihren Gymnasialinseln, im reißenden Strom der Globalisierung. Sondern da wo es halt schwierig ist. Also wenn du raus gehst in die Provinz, da wo die Städte veröden und die Kommunen, wo immer weniger Leute auf Schulen überhaupt gehen, da bist du fast auf das Web angewiesen als Verstärkung. Wenn die das sozusagen umarmen und als zentrale Technologie verwenden, dann ist es vielleicht kein Stigma mehr, auf so einer Schule zu sein, sondern im Grunde bist du vorne auf einmal schlagartig. Das ist die Diskussion gerade. Das rutscht aber gerade so weg. Also es ist tatsächlich so, dass sich da gerade viel ändert. Das ist dieses, bring your own device Thematik, wird immer byod abgekürzt. Das ergibt einfach aus finanziellen Gründen. Ich meine, du hast keine Kohle, um den Leuten immer neue Maschinen zu geben und die zu kontrollieren und zu administrieren, das klappt ja eh nicht. Also läuft es darauf hinaus, dass sie mit ihren mächtigen Maschinen einfach reinkommen und du sagst, hey wir schalten uns zusammen und dann machen wir was. Ja sie sind dann irgendwie auch mit WhatsApp unterwegs, aber mein Gott, so ist es halt. So war es ehrlich gesagt immer. Früher waren es halt Zettel oder Zeug. Ja das wird im Moment habe ich das Gefühl, dass es jetzt gerade einsetzt, dass es sehr viel entspannter gesehen wird einerseits, weil man sich dran gewöhnt und andererseits, weil es finanziell wahrscheinlich gar nicht anders geht. Also das wird glaube ich kein Problem mehr sein. Also wir werden Klassenzimmer sehen, in denen die Leute ihre Geräte haben in fünf Jahren, sage ich mal so. Und was dann passiert ist interessant, weil das hat kulturelle Folgen. Also wie move your ass your mind will follow. Benutz dieses Tool und dein Kopf macht dann andere Dinge als vorher.
Ich meine, es sind ja alle Varianten, die sich aus Blogs heraus entwickelt haben. Also die gibt es ja jetzt in verschiedensten Geschmacksrichtungen, also von klassischen Blogs, Tumbleblogs, also diese kleinen Blogs mit kleinen Splittern füllen. Da kann man ja auch diese ganzen multimedialen Dinge rein schmeißen. Würde glaube ich gut funktionieren, so in den Mittelpunkt zu stellen. Ja, besser als Twitter. Twitter ist fast schon wieder schwierig zum Beispiel. Also Twitter ist für Leute, die gerne mit Text was machen. Also die Spaß an dieser Begrenzung haben irgendwie. Es gibt immer welche, die das gern tun, aber es ist immer ein begrenzter Prozentsatz. Also es ist kein Massenmedium. Also eher so was wie Tumbleblogs. Ja so was wie GooglePlus ist eine tolle Plattform für Wissenscommunities, für Leute, die gemeinsam irgendwas machen, sich austauschen. Im Moment so ziemlich das beste Tool, was ich kenne. Also wenn du ihnen GoogleApps zur Verfügung stellen würdest, also mal ganz konkret. Führ mal GoogleApps an den Schulen ein, es ist zwar böses Google, aber es ist halt einfach toll. Ist halt so.
Der Herr Khan, der der Legende nach, für seine Cousinen, kommt aus dem Sri Lanka Milieu Hintergrund, Migrationshintergrund und der hat also denn Mathematik erklärt. Und das hat er ihnen so ganz roh und selbstgezeichnet in live und dazu sprechend hat er denen einfach gezeigt, wie das geht, so wie auf der Serviette so. Hey, komm mal her, ich erkläre dir jetzt, wie das mit der Kurvenfunktion ist, nämlich so. Und das hat dann 7-8 Minuten gedauert und das war einer der ersten Bildungsinhalte, die auf YouTube glaube ich ernsthaft hochgeladen wurden. So um 2005-2006, als YouTube so richtig abging. Und weil das einer der ersten Formen war, und weil er ein Format gefunden hat, der Mann kann gut reden, es klingt gut, das war wahnsinnig erfolgreich, das hat irrsinnige Klickzahlen gehabt, weil es gab ja auch nichts damals. Und der wird jetzt von der Gatesfoundation gefördert und es ist eine Nonprofit-Organisation und das gilt als Zukunft der Bildung für alle, für die ganzen benachteiligten Menschen da draußen und die brauchen sich jetzt einfach nur Kahn-Videos anschauen, was wahrscheinlich nicht funktioniert, aber was zumindest diesen Demokratisierungseffekt des Web schon auch spiegelt, den gibt es ja. Ich glaube man stellt sich das deutlich zu einfach vor und es gibt viele viele Probleme, die wir jetzt nicht mehr besprechen können und dieser künstliche Intelligenzmensch, lustigerweise wieder ein Deutscher, Sebastian Truhn ein migrierter Deutscher, der hat diese Khan-Akademie gesehen und hat gesagt, hey das mach ich auch. Also Thrun ist Google-Oberwissenschaftler gewesen, der hat das Googleglass diese berühmte fiese Brille und das selbstfahrende Auto beides tatsächlich mitentwickelt maßgeblich. Hat eben einen Grundkurs in künstlicher Intelligenz in Stanfort, wo sich Google auch den Nachwuchs holt und hat gesagt, hey ich habe das Gefühl, mehr Leute, als die paar hundert, ich glaube 200 oder so, die haben sie dann in Präsenz bedient. Und dann haben sie gesagt, okay wir stellen das mal online und schauen, wen es interessiert. Stanfort wollte gar nicht, dass das offen ist, aber er sagte, nein offen Web so alle, die ganze Welt soll da, wer Lust hat, wer das kann, der soll das probieren. Und der hat, ich muss kurz nachdenken, 300.000 Leute, die sich eingeschrieben haben und von denen haben erstaunlich viele den Abschluss gemacht und einige davon legendärerweise ein Mongole, nein das war ein anderer Kurs, aber es gab Leute mit fehlerlosen ... also die haben Tests gemacht und es gab Leute, die waren halt einfach sehr sehr sehr gut. Aus irgendwoher. Und das war die Geburt des Mooc-Hype. Witzigerweise gab es das Wort Mooc vorher schon, weil es gab nämlich vorher schon Geisteswissenschaftler, eben die andere Schiene, das waren die Ingenieure, das war das Silicon Valley, das war auch Elite so. Die Idee war natürlich, wir holen den supergenialen Mongolen und den holen sie tatsächlich. Also den haben sie geholt und der studiert jetzt da auch und so. Und die andere Variante ist tatsächlich von den Geisteswissenschaftlern vorher erfunden, die ständig eben das, eigentlich Leute wie ich faktisch, also Amerikaner auch und Kanadier, die gesagt haben, ja das Web ist eben so, wie wir uns Bildung immer vorgestellt haben und alles ausprobiert haben, was ging, so wie ich auch. Und die gesagt haben, oh wir haben jetzt diese Videos, wir haben Blogs, Wordpress können wir uns einfach aus dem Boden stampfen, da haben wir noch ein paar Plattformen. RSS, wir können Feeds machen. Jetzt machen wir ein riesen Seminar so. Ein großes Seminar für alle Leute, die auch so ein Thema aus diesem Sektor. Und das waren jetzt nicht mehr so 300.000, ich glaube das waren 3000. Also das war mehr so deutlich kleiner, aber halt doch noch verdammt viel. Und die haben da angefangen, das zu machen, das war vorher, also 2 Jahre vorher. Ich glaube der Thrun wusste gar nicht, dass es die gab und die haben das also angefangen, zu machen und haben da eigentlich eine völlig offene Form, also die haben wirklich gesagt, lass uns sehen, wo uns das hinführt. Der eine macht ein bisschen Input, ist wie ein Barcamp im Grunde auch fast schon ein bisschen und einer hat dann, ein Freund von mir tatsächlich, ein Amerikaner, der mal auf einer Konferenz war, die ich mal organisiert habe, den ich da hingeholt hatte. Der hat es dann Mooc genannt, nach den Massive Open Online Roleplaying Games. Und der hat gesagt, das ist ja wie ein Kurs, Massive Open Online Roleplaying Course. Und die experimentieren da weiter, das ist eine offene Form. Das ist eine Form, die quasi eigentlich so, wie du vorhin mal sagtest, utopisch. Also das ist eine utopische Form, aber es ist ehrlich gesagt, auch das, was an den Unis real schon existiert hat. Also meine Seminare, ich war in einem netten Ausschnitt der Universität, also wenn die gut waren, waren die so. Nur waren das halt dann 15 Leute. Trotzdem wehren sich viele, das ist meine Erfahrung zumindest, wenn ich so rumfrage, viele so an den Universitäten, allein die Vorlesungen auch nur als Audioaufzeichnungen zu veröffentlichen. Da gibt es irgendwie extreme Berührungsängste.