Forschergeist
Horizonte für Bildung und Forschung
https://forschergeist.de
Ein Blick in die Vergangenheit und Zukunft der Wissenschaft
Forschergeist ist eine Serie von Gesprächen, die die Arbeit von Wissenschaftlern und das Wesen des Wissenschaftssystems näher bringen soll. Die erste offizielle Podcast-Folge spannt einen weiten Bogen und erzählt die Geschichte der Wissenschaft: Wer war eigentlich der erste Wissenschaftler? Und was unterscheidet die Forschung in der Antike und im Mittelalter von unserer heutigen? Annette Vogt vom Max-Planck-Instititut für Wissenschaftsgeschichte weiß die Antworten.
https://forschergeist.de/podcast/fg001-geschichte-der-wissenschaften/
Veröffentlicht am: 3. November 2014
Dauer: 2:09:44
Also wir vermuten schon, dass das vorher nicht so gemacht wurde. Also das Experimentieren setzen wir schon an, dass das mit der Entwicklung in der frühen Neuzeit beginnt. Obwohl es schon vorher auch so diese Unterscheidung gab, mit Vermutung, Beweise, ich meine, da muss doch das Experiment dabei sein. Ja, aber das waren eher so Gedankenexperimente, würden wir sagen, Gedankenexperimente. Aber jetzt wird dann wirklich angefangen. Galilei hat ja mit dem Bau des Fernrohrs wirklich unmittelbar zu tun. Also man versucht dann auch Hilfsinstrumente zu entwickeln, mit denen man besser Wissenschaft untersuchen kann. Und das leuchtet ja jedem ein, wenn ich mit bloßem Auge in den Himmel gucke, sehe ich viel weniger, als wenn ich mein Auge künstlich verstärke mit Hilfe dieses Fernrohrs. Und dann kann ich plötzlich ganz ganz viel mehr entdecken. Und dann beginnt eben diese Geschichte der Fernrohre, bis hin der Superfernrohre, wo heute versucht wird, Spuren fremden Lebens zu finden. Aber da sind eben die Anfänge, dass gesagt wird, ich muss mir eine Experimentalkultur aufbauen, wo ich wirklich etwas beobachten kann und dann kommt ins Spiel, wo ich etwas messen kann. Und dann fängt also die moderne Wissenschaft an, Wert darauf zu legen, ist das beobachtet worden, ist die Beobachtung wiederholbar, sind die Messergebnisse in Florenz, in Berlin, in London vergleichbar. Also das, was ja auch heute ganz wichtig ist, weshalb ja dann zum Glück auch solche Fälschungsgeschichten immer rauskommen, weil das, wenn das eben nicht vergleichbar ist und nicht reproduzierbar ist, wiederholbar ist, dann sind die Zweifel berechtigt, dass die Kollegen entweder simple Fehler machen oder betrügen. Und da passieren natürlich ganz ganz viele neue Entdeckungen, in dem Moment, in dem man also - und es gibt zwei wichitge Instrumente, das Mikroskop, um also immer kleinere Dinge zu finden und das Fernrohr.